Ex-ZDF-New York-Chef Klaus Prömpers über das Verhältnis von Journalismus und Twitter & Co

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Klaus Prömpers, seit 1981 als freier Journalist, Korrespondent, sicherheitspolitischer Experte für Deutschlandfunk und ZDF im In- und Ausland unterwegs und in vielen Wohnzimmern ein gern- und oft gesehener Tele-Gast, leitete bis zu seinem Ruhestand im August 2014 die ZDF-Außenstelle in New York.

Als Journalist und „Medienmensch“ lebt er mit und von dem, worüber er berichtet: Gesellschaft, Politik und Medien. Gerade letztere unterliegen seit den 1970er Jahren einem rasanten technisches Wandel: Von BetaMax, VHS-Video bis zum digitalen Fernsehen und heutigen Streamingdiensten, Mediatheken und sozialen Netzwerken. Prömpers hat mit all dem gearbeitet und über all dies auch berichtet.

Herr Prömpers, Medien – vor allem aber die medienfähigen Endgeräte – prägen unser Leben. Jederzeit sind wir über alles unterrichtet, oder zumindest „scheininformiert“. Geräte sind zu „Accessoires“ geworden, zu Persönlichkeitsrepräsentanten und Statussymbolen.
In welcher Weise können Sie im Rahmen journalistischer Berichterstattung mit den  massenmedial in Sekundenschnelle verbreiteten Informationsströmen mithalten? Welche Kompetenzen zeichnen Auslandskorrespondenten im Gegensatz zu Twitter & Co aus und unterscheiden sie?

Die Beschäftigung mit einem Thema geschieht über Recherche und die umfasst Lektüre von zum Thema gehörenden Büchern, Zeitungen, Zeitschriften etc. Daneben tritt der Kontakt mit den Objekten der Berichterstattung. Vielfältige persönliche Kontakte, ein Netzwerk, führen zu einem Informationsangebot individueller Art, dass die Beurteilung von Handlungen leichter macht. Das erst ermöglicht die korrekte Übermittlung von Informationen, die für den Zuschauer wichtig sind.

Weder Informationen noch Medien sind fälschungssicher, seit den fingierten Einmarschgründen in den Irak („weapons of mass destruction“) und den Enthüllungen durch bspw. Wikileaks ist das hoffentlich jedem klar. Wieviel mehr Aufwand muss ein Journalist bedingt durch die digitalen Medien treiben, um Informationen sicher zu verifizieren? Verändert dies den Umgang mit bspw. Politikern?

Ein Journalist darf sich auf keinen Fall nur auf Twitter, Facebook, andere soziale Medien verlassen. Die Deutsche Presse Agentur sieht sich seit neuestem nicht unbedingt als die Produzentin von Eilmeldungen, da Twitter das besser macht. Allerdings gilt es dann, den Wahrheitsgehalt solcher Meldungen zu verifizieren, wenn sie relevant für die Berichterstattung sind. Auch Agenturen sind fehlerhaft, insofern sollte man Agenturmeldungen gegenchecken, wenn sie bedeutsam sind. Das alles verändert nicht unbedingt den Umgang mit Politikern und anderen Quellen.

Der russische Präsident Putin beklagte jüngst die Ungerechtigkeit und Einseitigkeit westlicher Medien. Erscheint es gerechtfertigt, wenn er im Hinblick auf die Einsätze der russischen Luftwaffe gegen IS-Stellungen in Syrien klagt, die ersten Medienberichte über zivile Opfer russischer Bombardements seien erschienen, bevor die Flugzeuge aufgestiegen waren? Möglicherweise fallen sie auch in altes Blockdenken zurück, das ja eigentlich überwunden sein sollte. Wie schätzen sie dies ein?

Zunächst muss man ja festhalten, dass in der ersten Angriffswelle, soweit ich weiß, nicht IS Stellungen , sondern Stellungen der aus EU Sicht gemäßigten Opposition gebombt worden sind. Die Klage Putins ist sicher unberechtigt. Insbesondere der russische Präsident scheint in altes Blockdenken zurück zu verfallen. Russland hat etliche Resolutionen im Sicherheitsrat in den vergangenen Jahren verhindert.

Das Abwerfen von Fassbomben durch das Assad-Regime allerdings ist verurteilt worden, allerdings bestanden die Russen damals darauf, dass ein Verstoß dagegen durch Assad nicht automatisch zu Sanktionen führte; da stehen wir heute noch.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Fähigkeiten von Menschen, durch den Einfluss der digitalen Medien hinsichtlich der Informationsmöglichkeiten politische Entwicklungen selbstständig zu begreifen und zu entschlüsseln im Vergleich zu den „alten Zeiten“, als man auf Auslandskorrespondenten angewiesen war um politisch informiert zu sein? 

Das kommt ganz auf den einzelnen an wonach er sich seine Quellen der Information aussucht. Im Grunde stellen ja auch viele renommierte Auslandskorrespondenten ihre Berichte, sei es Zeitung, Radio oder Fernsehen auch auf Twitter zum Beispiel oder in Facebook oder andere Dienste ein. Die Mediatheken, Online-Angebote der Öffentlich-Rechtlichen, machen die Filme auch unabhängig vom Sendedatum für viele im Internet zugänglich.

Ganz persönlich: Welche Vorteile sehen sie für ein Leben im digitalen Zeitalter und welche daraus entstandenen Verluste  bedauern Sie? Und: Würden Sie diesen Beruf heute wieder wählen und was würden Sie von Anfang an anders machen?

Twitter mit den Postings der Kollegenschaft (wenn man sie kennt) macht einem die Arbeit in Teilen leichter: Wenn man die Kollegen kennt und sich mit ihnen auf Twitter verbindet, findet man häufig deren Artikel etc. dort auch vor.

Insofern sind die sozialen Medien an dieser Stelle sogar eine Vereinfachung der Arbeit.

Auf jeden Fall würde ich diesen Beruf wieder wählen. Vielleicht würde ich mit mehr Nachdruck meine ersten Schritte bei einer renommierten Tageszeitung zu machen versuchen.

(Das Interview führte Cindy Gresselmeyer)

„3-Satz! Angefragt“ zum Thema Jugendschutz bei Download & Streaming

Eine aktuelle oder kontroverse Frage, 3x aus verschiedenen Blickwinkeln behandelt. Das ist „3-Satz! Angefragt“ – auf den Punkt, schnell orientiert, zur eigenständigen Vertiefung empfohlen!


Wir fragen: Uwe Engelhard, der als Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) fungiert. Claudia Mikat, die als Leiterin der FSF-Programmprüfung und hauptamtliche Vorsitzende in den Prüfausschüssen beschäftigt ist und Cindy Gresselmeyer, die als Sozialarbeiterin vielfältige Medien in der Jugendarbeit praktisch einsetzt.

„Wird der nationale Jugendschutz angesichts der Möglichkeiten im Bereich des Downloads und Streamings eventuell überflüssig?“

Claudia Mikat (FSF, Berlin): „Der nationale !2015_C.MikatJugendmedienschutz wird nicht überflüssig, aber die freie Verfügbarkeit aller denkbaren Medieninhalte über das Internet zwingt zum Umdenken.
Beeinträchtigende Inhalte zu identifizieren und für bestimmte Altersgruppen wegsperren zu wollen, erweist sich zunehmend als schwierig und ist allein auch nicht ausreichend. Jugendmedienschutz muss verstärkt auf Information und Empfehlungen setzen, um das Bewusstsein für problematische Medienbotschaften, die Kritikfähigkeit und die Eigenverantwortung zu stärken.
Eltern wünschen sich Altersfreigaben als – zumindest grobe – Orientierung, und auch für Kinder und Jugendliche sind Freigaben Hinweise darauf, welche Art von Angebot sie erwartet, wie die Gesellschaft zu bestimmten Inhalten steht und welche Werte sie vertritt.

Die nationalen Empfindlichkeiten sind hier unterschiedlich. In Deutschland werden Gewaltdarstellungen strenger bewertet, in den USA eine nackte Brust, in Großbritannien vulgäre Sprache.

Innerhalb Europas gibt es Regelungen für den Medienmarkt, von denen internationale Unternehmen nicht unberührt bleiben dürfen – hier müssen Lösungen gefunden werden, globale Angebote mit nationalem oder europäischem Recht in Einklang zu bringen. Die Überarbeitung der europäischen Audiovisuellen Mediendienste-Richtlinie (AVMD), die den Anwendungsbereich der Regulierung auf Anbieter aus dem nicht-europäischen Ausland erweitern soll, wird vor diesem Hintergrund mit Spannung erwartet.

Das Internet macht Jugendmedienschutz nicht überflüssig, vielmehr wächst der Bedarf an seriöser Information darüber, welche Inhalte Kindern und Jugendlichen schaden können und warum. Ein reines Alterslabel wird im globalen Markt nicht genügen.“

Uwe Engelhard (USK, Berlin): „Medien sind ein wichtiger Teil des Alltags von Kinder und uwe-engelhard_komprimiertJugendlichen. Aufgabe des Jugend(medien)schutzes ist es, Kinder und Jugendliche im Umgang mit Medien zu stärken, sie vor Risiken und Gefahren zu schützen und ihnen gleichzeitig aber auch Zugang zu und Teilhabe an einer vielfältigen Medienlandschaft zu ermöglichen. Jugend(medien)schutz hat in Deutschland gemäß Artikel 5 Grundgesetz Verfassungsrang.

Das Internet hat die Medien- und Kommunikationskultur weltweit in einem atemberaubenden Tempo revolutioniert. Mit der entsprechenden technischen Ausstattung und einer stabilen Internetverbindung kann heute jeder Mensch -auch Kinder und Jugendliche- zu jeder Zeit an jedem Ort Medieninhalte produzieren, senden, empfangen und konsumieren.

Angesichts dieser Entwicklung ist Jugendmedienschutz nicht etwa überflüssig geworden, sondern im Gegenteil: In einer medial entgrenzten Welt wird Jugendmedienschutz immer wichtiger – aber angesichts zunehmender Medienkonvergenz auch komplexer.

Da internationale Angebote an Bedeutung gewinnen, kann Jugendmedienschutz heute nicht mehr nur national gedacht werden. Es wäre aber auch falsch, nationale Standards zugunsten eines internationalen „kleinsten gemeinsamen Nenners“ aufzugeben. Die Jugendschutz-Standards in Deutschland sind nicht zufällig entstanden; sondern sie sind auch das Ergebnis von historischen Erfahrungen und der damit einhergehenden Entwicklung gesellschaftlicher Werte. So ist das Thema „Krieg und Gewalt“ in Deutschland ganz anders besetzt als beispielsweise in den USA. Entsprechend werden solche Medieninhalte auch aus der Perspektive des Jugendschutzes in beiden Ländern unterschiedlich bewertet. Ein gutes Beispiel für die Verankerung gesellschaftlicher Werte im Jugendschutz sind die gesellschaftlich plural besetzten Gremien, die bei der gesetzlichen Alterskennzeichnung von Trägermedien nach dem Jugendschutzgesetz über die Altersfreigaben entscheiden.

Die Frage muss also lauten: Wie können wir Jugendmedienschutz in Deutschland international anschlussfähig gestalten und gleichzeitig nationale Werte erhalten?

Teil einer möglichen Antwort könnte das Selbst-Klassifizierungssystem „International Age Rating Coalition“ (IARC) sein, das die Obersten Landesjugendbehörden schon seit mehr als zwei Jahren begleiten und unterstützen. Bei IARC arbeiten Jugendschutz-Organisationen zahlreicher Staaten, in Deutschland die Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK), an der Entwicklung eines globalen Systems zur Alterseinstufung von Apps und digitalen Spiele, die über das Internet verbreitet werden. Die Alterseinstufungen werden dabei durch einen Online-Fragebogen ermittelt, den die Entwickler bzw. Anbieter selbst ausfüllen. Das besondere an IARC ist, dass jedes Land selbst entscheiden kann, wie die jugendschutzrelevanten Inhalte bei der Alterseinstufung bewertet werden sollen. Entsprechend kann das System für ein und dieselben Inhalte länderspezifisch unterschiedliche Alterseinstufungen ausgeben – die bei Bedarf auch noch nachträglich überprüft und ggf. korrigiert werden können.

IARC bietet ein großes Potenzial, um den Herausforderungen zu begegnen, die sich an einen effektiven Jugendmedienschutz im Internetzeitalter stellen. Gleichwohl gibt es beim Ausbau einer verbindlichen Struktur zu einer dauerhaften Qualitätssicherung durchaus noch Optimierungsbedarf. Eng damit verbunden ist die Frage, wie IARC rechtlich und organisatorisch in die Gesamtstruktur des Jugendmedienschutzes in Deutschland zu integrieren ist.“

Cindy Gresselmeyer (Team Medienpädagogik CVJM-Hochschule Kassel): „Heranwachsende kann man meiner Meinung nach nicht Bild 1mehr allein dadurch vor Medien beschützen, indem man eine Altersangabe darauf vermerkt. Meiner Beobachtung nach halten Jugendliche selbst die Kennzeichnung für wichtig, wenn es darum geht, andere, jüngere Menschen als sie selbst zu beschützen. Jedoch für die eigene Person scheinen sie die Notwendigkeit, geschützt werden zu müssen, nicht mehr wahrzunehmen. Vielleicht kann man diesen Gedanken auf den „Third Person Effekt“ beziehen. Diesem entsprechend sehen Menschen andere Menschen stärker gefährdet als sich selbst, wenn es darum geht, von Medien negativ beeinflusst zu werden. Vor allem im Bereich Streaming und Download entsteht oft ein Konkurrenzverhalten unter den Jugendlichen im Wettkampf um das Konsumieren der gefährdensten Medien. Ich glaube tatsächlich, der herkömmliche Jugendschutz im Bereich der Medien – so wie er sich z.Zt. darstellt – kann den vielfältigen Darbietungsformen immer schwerer gerecht werden. Gleichwohl ist es für Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen wichtig, Angaben zur Eignung des jweiligen Mediums zu haben, um diese gezielt nutzen zu können, bzw. auch auszuschließen.

Um  Heranwachsende vor gefährdenden Inhalten im Internet zu schützen, sollte in ihre Kompetenzen investiert werden, um sie zu befähigen, Fallen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen und sich selber kritisch denkend und erkennend zu verteidigen gegen Einflüsse, die sich ihnen medial überstülpen ohne nach ihrer persönlichen Reife zu fragen. Schule sollte hier meiner Meinung nach eine wichtige Rolle spielen. Statt Handyverbot sollte gelehrt werden, wie es gebraucht werden kann und wie man sich das Netz zu Nutze macht; stattdessen attraktivieren immer neue Angebote auch mit zweifelhaftem Charakter (z.B. YouNow) das Netz – welches gleichzeitig in vielen Bildungseinrichtungen durch die gültige Schulordnung ausgeblendet wird, anstatt gerade dort den Umgang damit zu schulen.
Trotzdem könnte eine regelmäßig aufklärende Broschüre für Heranwachsende und Eltern hilfreich sein, die Inhalte im Netz bewertet und mögliche Gefahren transparent macht, sowie auf die Eignung in bestimmten Altersbereichen verweist. Jugendmedienschutz, vertreten durch bspw. FSF, USK, aber auch die FSK und FSM, wird sicher nicht überflüssig.

Gesamtliste Aufsätze und Artikel

Artikel: Jesus in der virtuellen Welt – Gemeindekommunikation und Mediengebrauch im Wandel, CVJM-Magazin Westbund, Nr. 3/15, S. 14-15 (mit Cindy Gresselmeyer)

Aufsatz: Medien und Fundamentalismus – Eine Herausforderung für die Jugendarbeit, in: Eppler, Wilhelm (Hrsg.): Fundamentalismus als religionspädagogische Herausforderung, Göttingen 2015, S. 239-256

Aufsatz: „Kondensstreifen der Online-Sozialisation“ – Videospiele als Zuträger von persönlichen Informationen und Verhaltensparametern. merz – medien + erziehung. Zeitschrift für Medienpädagogik, 59. Jahrgang, Nr. 1 2015, S. 45-52

Aufsatz: „Das Kreuz mit dem Game. Warum die Religion im Videospiel stärkere Beachtung verdient“. Communicatio Socialis, 47(3) – 2014, S. 283-301

Aufsatz: „Lernen im realen und im „Scheinraum“. Aneignung und Adaption sozialökologischer und virtueller Lebenswelten und das Prinzip der Gamification“, in: Rummler, Klaus (Hrsg.): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken (Medien in der Wissenschaft, Band 67), Münster / New York 2014, S. 376 ff.

Artikel: „Phänomen Internetsucht – Vom Suchen und Süchten“, Pflugschar-Magazin, Mai 2014 (mit Cindy Gresselmeyer)

Artikel: Leben im Glaswürfel: Mobbing – eine soziale Seuche, in: MAH – Impulse und Ideen für Mitarbeiter, Heft 1-2013, S. 54-57

Artikel: „Göttliche Kraft für einen Tag? – Von Heldinnen, Zwergen, Kriegerinnen und der Magie im Alltag“. Cosplay, Rollenspiel und die (kleinen) spielerischen Fluchten aus der Realität. In: KON – KONkret, KONzept, KONtakt. Arbeitshilfe für Mädchenarbeit. Heft 1 / 2013, S. 4-7

Aufsatz: „Netztremismus“ – Menschenfeindliche und gesellschaftlich destabilisierende Diskussionsforen im Internet, in: Polizei & Wissenschaft, Heft 1 / 2013, S. 67-71

Aufsatz: Graswurzelextremismus 2.0 – Der digitale Stammtisch, in: Polizei Info Report, Heft 6 / 2012, S. 6-13

Artikel: Vereinsarbeit heute?!, in: Forum Wohnen und Stadtentwicklung, Heft 5 / 2012, S. 275-278 (mit Prof. Dr. Christiane Schurian-Bremecker sowie Ulrich Bieker und Peggy Niering)

Aufsatz: „Die Welle reiten – Bildungsprozesse bei Erwachsenen inspirieren, moderieren und kultursensibel präsentieren“ in: Dobberahn, Friedrich Erich / Schierz, Peter: Raum der Begegnung, Wambach 2011

Hammelsprung 01 / 2009 – Das Magazin für politische Entscheidungen der NRW School of Governance (Dezember 2009): „Kraft in der medialen Nische – Wohin religiöse Wähler entschwinden“, S. 38 ff.

ZEITSCHRIFT FÜR POLITIKWISSENSCHAFT: Annotation / Rezension von „Das SCHAUFENSTER DES SCHRECKENS in den TAGEN DES ZORNS“ (Oktober 2009).

„Religion in der Mediengesellschaft“ (September 2009).

Kraft in der medialen Nische – Wohin religiöse Wähler entschwinden
Hammelsprung 01 / 2009

Machtfaktor Glaube – Religion im Superwahljahr
Rheinischer Merkur 04 / 2009

Eigene Leute fest im Griff – Ansichten zur Kalisch-Debatte
Rheinischer Merkur 42 / 2008

Für 8,50 Dollar in den Krieg gegen Israel – Medienkrieg der Hizbullah
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2003

„Das Kreuz mit dem Game. Warum die Religion im Videospiel stärkere Beachtung verdient“. Communicatio Socialis, 47(3) – 2014, S. 283-301

„Lernen im realen und im „Scheinraum“. Aneignung und Adaption sozialökologischer und virtueller Lebenswelten und das Prinzip der Gamification“, in: Rummler, Klaus (Hrsg.): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken (Medien in der Wissenschaft, Band 67), Münster / New York 2014, S. 376 ff.

„Zeugen der Shoah“ – Bewertung eines Multimediaprojektes der Bundeszentrale für Politische Bildung, Juni 2014: http://werkstatt.bpb.de/2014/06/test-bestanden/ (mit Cindy Gresselmeyer, Maren Kamczyk, Sven Holtkamp, Christopher Pilz, Tamara Wenzel, Ulrike Fiedelak und einer berufsbildenden Klasse der EIBE-Schule in Hanau)

„Phänomen Internetsucht – Vom Suchen und Süchten“, Pflugschar-Magazin, Mai 2014 (mit Cindy Gresselmeyer)

Leben im Glaswürfel: Mobbing – eine soziale Seuche, in: MAH – Impulse und Ideen für Mitarbeiter, Heft 1-2013, S. 54-57

„Göttliche Kraft für einen Tag? – Von Heldinnen, Zwergen, Kriegerinnen und der Magie im Alltag“. Cosplay, Rollenspiel und die (kleinen) spielerischen Fluchten aus der Realität. In: KON – KONkret, KONzept, KONtakt. Arbeitshilfe für Mädchenarbeit. Heft 1 / 2013, S. 4-7

„Netztremismus“ – Menschenfeindliche und gesellschaftlich destabilisierende Diskussionsforen im Internet, in: Polizei & Wissenschaft, Heft 1 / 2013, S. 67-71

Graswurzelextremismus 2.0 – Der digitale Stammtisch, in: Polizei Info Report, Heft 6 / 2012, S. 6-13

Vereinsarbeit heute?!, in: Forum Wohnen und Stadtentwicklung, Heft 5 / 2012, S. 275-278 (mit Prof. Dr. Christiane Schurian-Bremecker sowie Ulrich Bieker und Peggy Niering)

„Die Welle reiten – Bildungsprozesse bei Erwachsenen inspirieren, moderieren und kultursensibel präsentieren“ in: Dobberahn, Friedrich Erich / Schierz, Peter: Raum der Begegnung, Wambach 2011

Das Arcadia-System 1981-1984 – Eine Videospiel-Konsole mit vielen Gesichtern (Teil 2), Retro Nr. 19, 01-2011

Shrake, Ward / Piasecki, Stefan / Trauner, Peter u.a.: „Arcadia 2001“, in: Santulli, Joe: „Digital Press Collector´s Guide”, Digital Press, New Jersey 2002

Piasecki, Stefan: „Computerspiele – von der Idee zur Realisierung“, in: Ebbert/Lilienfein (Hrsg.): „Schöne neue Welt? – Multimedia – ein Thema für Jugendschutz und Pädagogik“, Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 1996

Gesamtliste der Vorträge

Vortrag in Schwerte auf der Jahrestagung der AMD
“Verkündigung made in Hollywood” (19.5.2015)

Auf der Jahrestagung der AMD in Schwerte bewerteten Prof. Dr. Stefan Piasecki und Cindy Gresselmeyer von der CVJM-Hochschule in Kassel in einem Workshop den “Mythos Hollywood” aus medien- und religionspädagogischer Sicht. Stefan Piasecki beleuchtete den Begriff “Hollywood” aus verschiedenen Perspektiven und machte darauf aufmerksam, dass der Film, ebenso wie alle anderen Medien, stets auch für die Vermittlung politischer oder religiöser Ziele genutzt wurde. Auch heute wären die großen Studios sowohl auf epische und mythische Erzählinhalte angewiesen, wie sie auch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen ansprechen und deren Interessen gerecht werden müssten. Cindy Gresselmeyer griff die unterschiedliche Rezeption der Harry-Potter-Filme und mögliche Vorbehalte auf und zeigte anhand der Darstellung okkulter Praktiken und der Entwicklung von einzelnen Charakteren, dass es wichtig ist, den Gesamtkontext wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Sonst würde die Vielschichtigkeit von Figuren mit ihren inhärenten Brüchen nicht ausreichend deutlich und wesentliche Rezeptionsebenen blieben unberücksichtigt.

Vom 10.-12. September fand in Wien die internationale Tagung „Media Trends 2015“ statt.IMG_9101__
Eingeleitet wurde sie mit einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Andreas Rudas (RTL), Alexander Wrabetz (ORF), Katharine Sarikakis (Universität Wien), Brooke Gladstone (Natioanal Public Radio, USA) unter Moderation von Bradley Wiggins (Standortleiter Webster Private University, Wien). Die Oxford-Style-Debate thematisierte die Frage, welche Rolle und welches Gewicht dem öffentlichen-rechtlichen oder auch dem freien Rundfunk im Gegensatz zum privaten Rundfunk angemessen ist. Ein Schwerpunkt der Diskussion war zudem die gegenwärtige Lage der freien Meinungsäußerung und journalistischen Berichterstattung in Osteuropa.

“Nudging: “Soft” mind-bending through politics and media as an modern complaint of civil rights activists”, Vortrag auf der int. Tagung “Media Trends 2015″Nudging, im September in Wien – “Media Trends 2015”

Die „Media Trends 2015“ stand ebenfalls im Zeichen von Legitimität und Funktionalität. 33 Vortragende aus Europa, Japan, Korea, Australien, dem Nahen Osten, Nordafrika, den USA u.a. referierten in den Panels „Public Media: Convergence, Pressure, Crisis“, „Hidden Ownership / Hidden Pressures“, „Media, Oppression, and Emancipation“, „Sponsorship and Influence“, „State and Corporate Control“, „Powers of Storytelling“, „Media Landscapes in the Arab World“, „Users and Consumers“, „Communication Theory, Ethics, and Law“ sowie „Corporate Presure, Declining Quality?“ zu aktuellen Fragen und internationalen Entwicklungen aus dem Bereich politischer Steuerung und der Rolle von Medien.

Im Rahmenprogramm der Tagung stellte Emmy-Preisträgerin Kathy Coley ihre faszinierende Dokumentation „Secret: The Josephine Baker FBI Files“ vor. Aus dem Material von über 1000 FBI-Akten und dem Briefwechsel von Medienunternehmer Walter Winchell und FBI-Direktor J. Edgar Hoover zeichnete sie ein beklemmendes Bild der Hetzkampagne gegen die schwarze Künstlerin, die beängstigende Parallelen zu heutigen Ausgrenzungsversuchen unerwünschter Personen aus dem öffentlichen Raum erkennen ließ.

Im Panel „Sponsorship and Influence“ referierte Stefan Piasecki zum Thema „Nudging“, einer Form des „sanften Paternalismus“ und politisch gesteuerter Meinungs- und Verhaltensmanipulation. Hierbei zeichnete er die Kontinuitäten seit den Veröffentlichungen von Vance Packard in den 1950er und Robert B. Cialdini in den 1980er Jahren bis heute nach und verdeutlichte anhand von Beispielen sowohl die Wirksamkeit wie auch die bürgerrechtlich erwähnenswerten Implikationen angesichts einer zunehmenden Aneignung seitens politischer Akteure in den USA und dem Vereinigten Königreich, in denen „Nudging“ bereits Teil des Regierungsprogramms ist, wie auch in der Bundesrepublik Deutschland; auch hier setzen Regierungsakteure verstärkt auf dieses Prinzip.

Monographien

Monographien:

Piasecki, Stefan (2016): Erlösung durch Vernichtung?! Religion und Weltanschauung im Videospiel. Eine explorative Studie zu religiösen und weltanschaulichen Ansichten junger Spieleentwickler, Kassel: kassel university press, 1040 Seiten, durchgängig farbig bebildert, 69,00 Euro, ISBN 978-3-7376-0078-1

Piasecki, Stefan (2009): Religion in der Mediengesellschaft. Verständnisse und Missverständnisse, Marburg: Tectum-Verlag, 152 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-8288-2048-7

Piasecki, Stefan (2008): Das SCHAUFENSTER DES SCHRECKENS in den TAGEN DES ZORNS. Eine inhaltliche Analyse der Darstellung von Islam, Islamismus und islamischer Religiosität in der Berichterstattung über den Karikaturenstreit in Spiegel, Stern und Focus sowie ihre Wirkung auf eine säkularisierte Gesellschaft und ihre Tradition von christlicher bzw. islamischer Religiosität, Marburg: Tectum-Verlag,  474 Seiten, 29,90 Euro, ISBN 978-3-8288-9690-1

 

 

Aufsätze & Beiträge (Auswahl):

„Serie und Filme in der Lebenswelt der Kinder“, in Karcher, Florian / Konstantinidis, Vassili / Krumm, Birte (2016): Film + Verkündigung kids. Mit Kinderhelden vom Glauben erzählen, Stuttgart: buch + musik, S. 13-17

„Medien und Fundamentalismus – Eine Herausforderung für die Jugendarbeit“, in: Eppler, Wilhelm (Hrsg.): Fundamentalismus als religionspädagogische Herausforderung, Göttingen 2015, S. 239-256

„Das Kreuz mit dem Game. Warum die Religion im Videospiel stärkere Beachtung verdient“. Communicatio Socialis, 47(3) – 2014, S. 283-301

„Lernen im realen und im „Scheinraum“. Aneignung und Adaption sozialökologischer und virtueller Lebenswelten und das Prinzip der Gamification“, in: Rummler, Klaus (Hrsg.): Lernräume gestalten – Bildungskontexte vielfältig denken (Medien in der Wissenschaft, Band 67), Münster / New York 2014, S. 376 ff.

„Zeugen der Shoah“ – Bewertung eines Multimediaprojektes der Bundeszentrale für Politische Bildung, Juni 2014: http://werkstatt.bpb.de/2014/06/test-bestanden/ (mit Cindy Gresselmeyer, Maren Kamczyk, Sven Holtkamp, Christopher Pilz, Tamara Wenzel, Ulrike Fiedelak und einer berufsbildenden Klasse der EIBE-Schule in Hanau)

„Phänomen Internetsucht – Vom Suchen und Süchten“, Pflugschar-Magazin, Mai 2014 (mit Cindy Gresselmeyer)

Leben im Glaswürfel: Mobbing – eine soziale Seuche, in: MAH – Impulse und Ideen für Mitarbeiter, Heft 1-2013, S. 54-57

„Göttliche Kraft für einen Tag? – Von Heldinnen, Zwergen, Kriegerinnen und der Magie im Alltag“. Cosplay, Rollenspiel und die (kleinen) spielerischen Fluchten aus der Realität. In: KON – KONkret, KONzept, KONtakt. Arbeitshilfe für Mädchenarbeit. Heft 1 / 2013, S. 4-7

„Netztremismus“ – Menschenfeindliche und gesellschaftlich destabilisierende Diskussionsforen im Internet, in: Polizei & Wissenschaft, Heft 1 / 2013, S. 67-71

Graswurzelextremismus 2.0 – Der digitale Stammtisch, in: Polizei Info Report, Heft 6 / 2012, S. 6-13

Vereinsarbeit heute?!, in: Forum Wohnen und Stadtentwicklung, Heft 5 / 2012, S. 275-278 (mit Prof. Dr. Christiane Schurian-Bremecker sowie Ulrich Bieker und Peggy Niering)

„Die Welle reiten – Bildungsprozesse bei Erwachsenen inspirieren, moderieren und kultursensibel präsentieren“ in: Dobberahn, Friedrich Erich / Schierz, Peter: Raum der Begegnung, Wambach 2011

Das Arcadia-System 1981-1984 – Eine Videospiel-Konsole mit vielen Gesichtern (Teil 2), Retro Nr. 19, 01-2011

Shrake, Ward / Piasecki, Stefan / Trauner, Peter u.a.: „Arcadia 2001“, in: Santulli, Joe: „Digital Press Collector´s Guide”, Digital Press, New Jersey 2002

Piasecki, Stefan: „Computerspiele – von der Idee zur Realisierung“, in: Ebbert/Lilienfein (Hrsg.): „Schöne neue Welt? – Multimedia – ein Thema für Jugendschutz und Pädagogik“, Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 1996

 

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