Wer bin ich und wer ist der andere – Franziska Reichel gibt ein Seminar für Soldaten

Im Rahmen der Vorbereitungen zu einem Forschungsprojekt von Prof. Dr. Stefan Piasecki und der Militärseelsorge Stadtallendorf ergab sich der Bedarf an Weiter- und Fortbildungen zu zwischenmenschlichen und Beziehungsfragen.

Franziska Reichel, Studentin im zweiten Semester an der CVJM Hochschule in Kassel, erklärte sich gerne bereit, am 17. und 18. Februar jeweils ein Seminar auf ehrenamtlicher Basis zu halten. Jeder Seminartag am Bundeswehrstandort Frankenberg dauerte 7-8 Stunden.

561e80f99890b775664059„Ich entschied mich bewusst für Themen, welche ich als sehr hilfreich für das zwischenmenschliche Leben finde. Die Hauptthemen waren das Konzept des Mindsets von Carowl Dweck, die Fünf Sprachen der Liebe von Gary Chapman und das DISG- Persönlichkeitsmodell, allerdings kamen auch andere Themen zur Sprache wie z.B. was Gedanken für eine Macht haben und Körpersprache.“

Viele Soldaten führen eine Wochenendbeziehung oder aber leben mit ihren männlichen und weiblichen Kameraden zusammen in der Kaserne. Franziska Reichel war es daher wichtig, die Soldaten sensibel für sich selber und andere Menschen zu machen.

Für sie waren die beiden Fortbildungstage eine sehr große Herausforderung. Allein der Gedanke: Eine Studentin mit gerade einmal 19 Jahren möchte Soldaten im Alter von 24 bis 45 etwas über Persönlichkeitsentwicklung und den Umgang miteinander erzählen war gleichzeitig spannend wie auch aufregend.

IMG_9611-2Hilfreich für sie stellte sich ihre eigene längere Beschäftigung mit den entsprechenden Themen und Theorien heraus. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen im sozialen Bereich konnte sie die Themen und Schwerpunkte zwischenmenschlicher Kommunikation und Partnerschaftspflege kompetent und zielgruppengerecht vermitteln – so auch das Feedback der teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten.

Für Franziska Reichel ergibt sich als Resümee: „Ich bin froh, diese Gelegenheit bekommen zu haben. Natürlich hatte ich am Anfang auch Sorgen, ob alles klappt. Gerade in der Vermittlungsarbeit mit anderen Menschen ist man ja sehr gefordert und wächst über sich hinaus. Aber letztlich war es eine großartige Erfahrung, bei der ich selbst auch sehr viel gelernt habe.“

(Franziska Reichel / Stefan Piasecki)

Neu erschienen: Erlösung durch Vernichtung ?! 
Unterhaltung, Technik-Faszination und Muster des Religiösen im Videospiel – eine explorative Studie an Schnittpunkten von Religionspädagogik, Sozialwissenschaften und Game Studies

Computer- und Videospiele gelten als gewaltverherrlichend, zumindest aber als gewaltverharmlosend, und werden ebenso mit dem Nachlassen von schulischen Leistungen wie auch Schulmassakern in Verbindung gebracht. In der öffentlichen Diskussion erscheinen Videospiele als Medium mit Gefährdungspotenzial, in dem sich gerade junge Menschen verlieren können. Erst in jüngerer Vergangenheit werden Videospielen nun zunehmend auch positive Eigenschaften zugeschrieben.

Habil IMG_1193Gleichzeitig wachsen soziale Netzwerke als technikgestützte Sozialisationsinkubatoren, werden immer neue Teile des Lebens „e-kommerzialisiert“ und greifen Verfahren und Problemlösungsmechanismen, die im Rahmen von und für Videospiele entwickelt wurden, über in die reale Welt; hier wird neuerdings vom Prozess der „Gamification“ gesprochen. „Augmented Reality“ umschreibt die Einblendung von Daten und Informationen aus virtuellen Informations- und Kommunikationsnetzwerken in die realweltliche Wahrnehmung. Wissensvermittlung und Verhaltenssteuerung dürfen „Spaß“ machen.

Dennoch glauben Menschen nach wie vor. Auf Basis von Vermutungen und Hoffnungen und vor dem Hintergrund von Ängsten werden Lebensentscheidungen getroffen. Wer bedient diese existenzielle Fragen heute? Religion jedenfalls, so scheint mit Gräb feststellbar zu sein, zeigt sich heute nicht nur in Kirchen, sondern auch anderswo – nicht zuletzt in den Medien. Religion hat aber vor allem und immer noch mit den „großen Fragen“ zu tun – und das sind nicht nur die Themen der Bibel oder des Films sondern auch jene des Videospiels, denn sie sind gleichzeitig traditionell Orte voller Mythen, Rätsel, Sagen und auch Religion.

Erste Spiele stellen Spieler vor moralische Entscheidungen. Inhalte und Erfahrungsrahmen ergeben sich nicht mehr durch vordefinierte Skripte sowie technische Bedingungen und Begrenzungen, sie sind immer mehr das Ergebnis freier menschlicher Entscheidungen und Handlungen in ansonsten zunehmend umfangreichen Spielwelten. Die traditionellen Begrenzungen zwischen (fiktivem) Spiel und (realer) Lebenswelt verschwimmen. So gut wie alle technischen Geräte erlauben heute eine Form von Spiel. Computer- oder Videospiele melden sich selbsttätig zurück und informieren bspw. über das Smartphone von gegenwärtigen Vorgängen in der Spielwelt.

Wenn Spiele also in die Lebenswelt übergreifen und Verhalten und Denken beeinflussen können, ist es an der Zeit zu berücksichtigen, wer eigentlich mit welchen Intentionen diese Spiele entwickelt.

Angelehnt an die klassische Kommunikatorforschung wird gefragt:

  • Wer erzeugt mit welcher Intention bei Betrachtern und Nutzern bestimmte Emotionen, verbreitet Inhalte und vermittelt Werte?
  • Welche (Lern-, Bildungs-, Unterhaltungs- etc.) Ergebnisse werden damit beabsichtigt?
  • Welche Rollen spielen Religion, Konfession und die eigenen weltanschaulichen Überzeugungen?

In einer an der Berliner Games Academy durchgeführten Studie wurden erstmals junge Spieleentwicklerinnen und -entwickler nach ihren weltanschaulichen Ansichten befragt.

sp-07-2001_DSC_7950Mit dieser Arbeit werden gerade aus religionspädagogischer und sozialwissenschaftlicher Sicht unter Berücksichtigung von Erkenntnissen, Theorien und weiterer Aspekte der Medientheorie und Rezeptionsforschung relevante Fragen thematisiert und an Spieleentwickler herangetragen in der Hoffnung, durch eine größere inhaltliche Bandbreite die einzelnen Fachdiskurse auf neue oder angrenzende Themenfelder hinzuweisen und anschlussfähig zu machen. Wie Menschen Medien rezipieren, welche Auswirkungen sich dabei zeigen, wie sich dadurch ihr Leben und Verhalten verändert, welche Lebensformen im realen und virtuellen Sozialraum sich entwickeln oder absterben und wie diese Lebensräume geprägt werden und wie sie zurück prägen erscheint als Aufgabe mit interdisziplinärer Stoßrichtung. Theologie, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Psychologie und die junge Wissenschaft der Game Studies sollen durch diese explorative Arbeit verstärkt ins Gespräch kommen.

Piasecki, Stefan (2016): Erlösung durch Vernichtung?! Religion und Weltanschauung im Videospiel. Eine explorative Studie zu religiösen und weltanschaulichen Ansichten junger Spieleentwickler, Kassel: kassel university press

ISBN: 978-3-7376-0078-1, 1040 Seiten, durchgängig farbig bebildert

€ 69,00 

 

Aktuelle Rezension von Prof. Dr. Jürgen Fritz:

Klicke, um auf rez-fritz-piasecki-weltanschauung-videospiel-tvd77.pdf zuzugreifen

Virtueller Linksextremismus: „Schaufenster der Gegengesellschaft oder virtueller Molotowcocktail?“, Vortrag auf der Expertentagung der Akademie für Politik und Zeitgeschehen im Bildungszentrum Kloster Banz, 11.-13. März 2016

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v.l.n.r.: Felix Johne, Prof. Dr. Stefan Piasecki, Dr. Gerhard Hirscher, Prof. Dr. Eckhard Jesse

 

Vom 11.- 13. März waren Prof. Dr. Piasecki und Felix Johne, Student an der CVJM Hochschule, zu einer sicherheitspolitischen Expertentagung in Bad Staffelstein eingeladen. Die Veranstaltung mit dem Thema: „Extremismus in Deutschland“ wurde von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung organisiert und fand im Kloster Banz statt. Das 1978 von der Stiftung übernommen und komplett restaurierte, ehemalige Benedektiner-Kloster, ist Ende des 17. Jahrhunderts nach einer Zerstörung im barocken Stil wieder aufgebaut worden und wirkt schon aus der Ferne beeindruckend. Auf einer Höhe von 458 Metern hat man weiten Blick über das oberfränkische Bergland und in der freskenreichen, bunt geschmückten Klosterkapelle, welche mit ihren zwei Kirchtürmen den höchsten Punkt der Anlage bildet, liegt der berühmte Komponist und Chorleiter Valentin Rathgeber begraben.Die Veranstaltung wurde moderiert von Dr. Hirscher und eingeleitet mit einem Referat über die momentane politisch-gesellschaftliche Situation in Deutschland von Prof. Dr. Jesse.

 

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Bild: Benedikt Kellerer, HSS

Dabei ging Jesse besonders auf die Partei „Alternative für Deutschland“ ein, welche seit ihrer Gründung 2013 für Kontroversen sorge. Jesse bezeichnete die Migrationskrise als die größte Herausforderung seit der deutschen Einheit. Die rechtskonservative AfD habe jedoch davon profitiert. Allerdings sei der Erfolg dieser Partei nicht allein dadurch zu erklären. Auch der Linksruck der CDU habe Konservative heimatlos werden lassen. Ein zu hohes Maß an politischem Konsens und mangelnder Unterscheidbarkeit in den Parlamenten vertretener Parteien fördere Neugründungen wie die AfD. Entscheidend sei es nun abzuwarten wohin sich die Partei entwickele. Wird sie echte Alternativen anbieten oder eine reine Protestpartei werden? Auch ihr Kurs in Bezug auf die Putin/ Russland-Frage werde aufmerksam registriert, so Jesse.

 

IMG_9589Der Samstag Morgen begann mit dem Vortrag von Prof. Dr. Piasecki zu dem Thema: „Linksextremistische Argumentationsmuster im Internet“. Unterstützt wurde er dabei von Felix Johne. Im Fokus stand das Verständnis von Kritik, Widerstand und Gewalt linksorientierter Gruppen. Aus dem Bericht des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz von Januar 2016 geht hervor, dass der durchschnittliche Linksextremist polizeibekannt, männlich, zwischen 20 und 25 Jahren, Student oder Arbeitslos und zu 92% bei den Eltern sesshaft sei. In den Jahren 2009-2013 sei ein erheblicher Anstieg im Bereich linksextremer Gewalttaten zu verzeichnen gewesen. Der Großteil der Delikte beziehe sich auf Brandstiftung und Körperverletzung, jedoch kam es auch zu versuchtem Totschlag in 13 Fällen für den Großraum Berlin. Es sei vorwiegend eine kleine Minderheit in der deutschen Linken welche sich durch Intoleranz und Gewaltbereitschaft auszeichne, diese habe jedoch ein breites Unterstützerumfeld und könne auf gesellschaftlichen Solidarisierungen hoffen.

IMG_9604Die Themenfelder linker Aktivisten sind vielfältig und durchaus legitim, die Grenzen zur Gewalt jedoch bisweilen fließend. Oft werde Gewalt von Gruppen als gerechtfertigt verharmlost oder als abenteuerlich dargestellt. Dabei nehmen Linksextreme die Deutungshoheit gesellschaftlicher Vorgänge für sich in Anspruch und stellen abweichende Meinungen unter den Generalverdacht der rechtsextremen Gesinnung, welche auch dem Rechtsstaat und seinen Beamten vorschnell attestiert wird. Gewalttäter haben so den Freiraum sich also, vielfach auch aufgrund mangelnder Kritik von Seiten der Medien, Politik und Wissenschaft, als legitime, progressive Kraft zur Verhinderung des ungestörten Fortbestehens nationalsozialistischer Ideologie darzustellen. Öffentliche Kritik werde eher zaghaft geäußert. Auch linke Kritiker und Politiker würden bedroht, wie der SPD-Abgeordnete des Berliner Abgeordnetenhauses Tom Schreiber.
IMG_9597Piasecki stellte als Handlungsoption in den Raum, erfolgreiche Programme aus der Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus auch im Bereich des Linksextremismus zu verwenden. Kreative und legitime Formen des linken Protestes sollten gefördert werden, denn dieser sei wichtig. Medien und Politik müssten jedoch entschieden ablehnen und verurteilen, was der gesellschaftlichen Stabilität widerspreche. „Der Kampf gegen Extremismus ist entschieden und nachdrücklich zu führen und er beginnt mit dem Benennen von Realitäten“, so Piasecki.
Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Pfahl-Traughber von der Hochschule des Bundes in Brühl über die Kritik an der Kritik des Extremismusbegriffs. Herr Pfahl-Traughber stellte zehn typische Einwände vor und führte diese zielsicher ad absurdum. Als extremistisch gelten politikwissenschaftlich gesehen alle Praktiken, die sich gegen die Grundlagen einer modernen Demokratie und offenen Gesellschaft, unabhängig vom jeweiligen Handlungsstil und Ideologiegehalt richten. Ideologische Extremismusformen lassen sich in linke, rechte und religiöse Varianten differenzieren. Skurrile Argumente wie „Extremismus ist ein nicht existierendes Konstrukt“ mögen schon von vornherein als absurd anmuten, die häufige Verwendung mache es allerdings notwendig darauf einzugehen. So analysierte Prof. Pfahl-Traughber, dass die Annahme, den Extremisten gäbe es nicht, zwar zutreffe, dies aber erkenntnistheoretisch verallgemeinert zum Verzicht auf alle abstrakten Begriffe führe.

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Bild: Benedikt Kellerer, HSS

Am Nachmittag referierte Frau Prof. Dr. Schirrmacher über den Islamischen Staat, seinen Anspruch auf das weltweite Kalifat und seine Anziehungskraft auf Jugendliche in Europa. Frau Schirrmacher analysierte eingangs die Faktoren, welche zur massiven Ausbreitung des Islam in jüngster Zeit führten. So sei das zunehmende Identitätsvakuum der westlichen Welt ein Hauptgrund für die zahlreichen Konvertierungen in Europa, welches aufgrund des demographischen Wandels im Begriff sei sich selbst abzuschaffen und dem geburtenstarken, islamischen Kulturkreis nichts entgegenzusetzen habe. Des Weiteren seien im Nahen Osten und Nordafrika 50-60% der Einwohner unter 20 Jahre alt. Im Orient sei Familiengründung konstitutiv, Hochzeit alternativlos, wilde Ehen und vorehelicher Geschlechtsverkehr bei Strafe verboten. Darüber hinaus entwickelte sich der arabische Frühling zu einer Art Kernschmelze für den Islam, was vielerorts zu einem Krieg gegen Minderheiten wie Jesiden, Christen und Schiiten führte. Säkulare Parteien hätten in Ländern wie Ägypten keine Chance auf Mehrheiten, Libyen sei im Begriff sich aufzulösen und der Jemen werde von Saudi Arabien mit Krieg überzogen. Dennoch stünde der IS, der im Wesentlichen ein anarchisches System darstelle, im medialen Vordergrund. Das Krebsgeschwür des radikalen Islam breite sich auch in Afrika rasant aus. In Ländern wie Somalia, auf der Sinai-Halbinsel, in Tansania und Uganda. Militärisches Eingreifen schaffe neue Märtyrer, Prävention müsse deshalb am Nährboden beginnen, so Frau Schirrmacher. Auf die Frage, was der Kern des Islam sei, gäbe es keine überzeugende Antwort. Die mekkanischen Textteile des Koran seien friedensfördernd, ihnen sei eine Ethik zum Guten der Mitmenschen inhärent. Dem gegenüber stünden jedoch die medinensischen, gewaltfordernden Suren, welche niemals relativiert worden seien. Über allem stehe eine mystische Suche nach Gott und ein Streben zur Nachahmung Mohammeds. Dieser jedoch war ein kriegführender Feldherr und Politiker. Eine Trennung von Staat und Religion sei deshalb schwierig, müsse aber forciert werden. Auf die Frage, ob Deradikalisierungsmaßnahmen sinnvoll seien, äußerte sich Frau Schirrmacher pessimistisch: „Es gibt keine nennenswerten Erfolge“. Der religiöse Fundamentalismus sei so brennend, dass es sehr schwer sei, einen Ausweg oder inhaltliches Ersatzangebot zu finden. Ideologischem Extremismus müsse mit ideologischen Alternativen geantwortet werden.
Ist der Islamische Staat am Ende? Diese Frage stellte Dr. Albert, Direktor des Landesamtes für Verfassungsschutz im Saarland, in den Raum. Der Islamische Staat habe, seit seiner Gründung am 29.06.2014 durch Abu Bakr al-Baghdadi, zwar beträchtliche territoriale, sowie finanzielle Verluste erlitten, das Problem sei im Kern jedoch noch lange nicht gelöst.

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Bild: Benedikt Kellerer, HSS

Die Standbeine des IS sind laut Albert: ein beträchtliches Staatsgebiet mit parastaatlichen Strukturen, ein starkes, autoritäres Führungspersonal, das gut ausgebildete Militär des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein sowie eine effiziente, weltweite Rekrutierung neuer Mitglieder. Allein aus Deutschland seien bis jetzt circa 800 Personen in den sogenannten heiligen Krieg gezogen. Darüber hinaus verfüge der IS über eine funktionierende, breit angelegte logistische Beutewirtschaft und einen professionellen Propagandaapparat. Die Ziele des Islamischen Staates seien polymorph. Vordergründig sei die Schaffung und Ausweitung des Staatsgebietes und der Anspruch auf die Herrschaft über alle Muslime. Es gehe um militärischen Erfolg, Kriegsheldentum, welches Angst und Schrecken verbreitet, Angriffe auf Ungläubige und nicht zuletzt um die Erringung der Weltherrschaft. Alles laufe, nach IS- Verständnis einer Prophezeiung zufolge, auf eine Endschlacht in Dabiq hinaus, wo 35.000 Muslime einen heldenhaften Sieg gegen die Armee der Ungläubigen erringen würden. Daher soll auch mit verstärkten Terrorangriffen im Westen der Einsatz von Bodenkampftruppen provoziert werden. In Syrien kämpften jedoch verschiedene Parteien mit unterschiedlichen Interessen: das Assad Regime, unterstützt von Russland, gegen den IS und oppositionelle Rebellengruppen welche von der US – Israel Koalition unterstützt werden. Die freie syrische Armee gegen das Assad Regime und die kurdische Miliz gegen Assad und den IS. Auf die Frage, wie wahrscheinlich es sei, dass mittlerweile auch kampferprobte Extremisten in Deutschland seien, antwortete Albert: „Wir gehen davon aus, dass 33% der 18-25 jährigen aus den Kriegsgebieten in Syrien und Irak bereits Erfahrungen im Umgang mit Schusswaffen gemacht haben. Ehemalige IS Mitglieder konnten bisher erfolgreich dingfest gemacht werden“. Dabei helfe jedoch auch die Registrierung nicht, da bisher keine Informationen über die Menschen bekannt sind. Ein Beispiel aus den Niederlanden zeige jedoch, dass die Sorge berechtigt ist. Dort seien bei einer genaueren Untersuchung von 170 Migranten 30 Kriegsverbrecher festgenommen worden.

Die Tagung wurde am Sonntag eingeleitet mit einem Beitrag von Dr. Walter Jung vom Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Württemberg mit dem Titel „Ich bin nicht modern, ich fühle deutsch“ … – Antimodernismus im deutschen Rechtsextremismus. Herr Jung führte aus, dass Antimodernismus Kern und Ursprung des Rechtsextremismus darstellen würden. Als Grund dafür nannte er die Angst vor Bindungsverlust, Rationalisierung und Verlust der Mystik. Man wolle zurück zum unverkommenen Ahnenkult und habe Angst um die deutsche Seele, welche durch globalisierende Tendenzen einer zunehmend komplexer werdenden, technisierten Welt verloren ginge und Grund für die zunehmende Entfremdung sei. Es sei von Kultur- und Werteverlust statt Kultur- und Wertewandel die Rede.

Zum Abschluss der Tagung stellte Dr. Rudolf van Hüllen, Extremismusforscher und Lehrbeauftragter an der Universität in Passau, die Frage in den Raum, ob ein NPD Verbot sinnvoll sei. Er legte in seiner Vorlesung dar, dass es solche Verbotsversuche schon des Öfteren gegeben habe, welche bisher jedoch immer am Bundesverfassungsgericht scheiterten. Es sei aus seiner Sicht auch nicht sinnvoll die Partei zu verbieten, da man nicht abschätzen könne welcher, vielleicht auch undemokratischen, Mittel sich die radikalen Kräfte bedienen würden, welche jetzt noch der Partei zuzuordnen sind. Durch die parteiliche Organisation seien alle Mitglieder namentlich erfasst. Im Falle eines Parteiverbotes hätte der Verfassungsschutz schlicht keine Übersicht über Anzahl und Identität der Personen. Letzendlich müsse jedoch der Bundesgerichtshof darüber entscheiden, ob ein Verbot sinnvoll sei oder nicht.

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Die Extremismustagung in Banz bot einen tieferen, sachkundigen Einblick in die tatsächlichen, gegenwärtigen Herausforderungen unserer demokratischen Gesellschaft. Viele der dargelegten Analysen fordern zu konkreten Handlungen auf. Ein erster Schritt kann das Bewusstmachen und Aufzeigen von Missständen sein. Um extremistischen Strukturen in Deutschland entgegenzuwirken, sollte die Demokratie sich nicht einschüchtern lassen und von ihren Rechten auf Meinungs- und Pressefreiheit, zum Schutz der freiheitlich demokratischen Grundordnung Gebrauch machen. Dass dies in Deutschland, wie am Beispiel Tom Schreibers zu sehen ist, immer gefährlicher wird, ist entmunternd.

(Felix Johne)

 

Link zum Tagungsbericht der HSS:

http://www.hss.de/politik-bildung/themen/themen-2016/extremismus-in-deutschland-schwerpunkte-perspektiven-vergleich.html

Reise nach Teheran – ein persönlicher Reisebericht

(متن به زبان فارسی در زیر ببینید)

Nicht einmal zwei Wochen, nachdem die ZEIT am 12. November 2015 über eine zunehmende Öffnung iranischer Universitäten und Forschungseinrichtungen gegenüber dem Westen berichtete, erhielt ich eine Einladung der sprachwissenschaftlichen Fakultät der Universität Teheran, der führenden iranischen Universität mit ca. 35.000 Studierenden, auf der „International Conference on Literature and Cinema“ vom 8.-9. Februar 2016 einen Vortrag zu halten über „Muster des Religiösen im modernen Actionfilm“. Diese ebenso erstaunliche wie überraschende und erfreulicIMG_9873he Einladung traf auf mein bereits langjähriges bestehendes Interesse an diesem Land, das mir während Kindheit und Jugend durch Medienberichte stets als gefährlich oder unruhig geschildert wurde. Da ich mich aber grundsätzlich nicht durch die Meinung anderer beeinflussen lasse, wuchs dadurch mein Interesse an der persischen und iranischen Kultur und Gesellschaft eher noch. Nun also sollte ich all das persönlich kennenlernen?!

Zunächst waren Visaangelegenheiten zu regeln. Die notwendigen Schritte wurden gemeinsam mit dem Konsulat in Frankfurt schnell getätigt. Am aufregendsten war noch die Tatsache, dass die Post das Einschreiben mit dem Visum einige Tage nicht auffinden konnte. Interessant auch, dass ich mit der Reise in den Iran nun automatisch visumspflichtig für die USA bin… man erlebt also nationalstaatliche Diskriminierung auch aus ungewohnter Richtung. Sei’s drum. Anscheinend bräuchte ich nun auch zwei Pässe, wenn ich nach Israel wollte, denn Israel sieht ungerne iranische Unterlagen und der Iran mag keine israelischen. Na gut, mein Interesse gilt aber ohnehin dem Iran und als Politikwissenschaftler kann man das alles ja auch spannend finden.

Die Flüge in den Iran sind günstiger als gedacht, sie beginnen bei 200 EUR und können zwischen 9 – 32 Stunden dauern. Die CVJM-Hochschule übernahm dankenswerterweise die Kosten für Reise und Aufenthalt. Die kürzeste Route geht über Istanbul, dort wird für 2 Stunden ein Zwischenstopp notwendig. Möglich sind auch längere Flüge und Aufenthalte über Dubai und andere arabische Staaten.

Ich plante einen Besuch vom 7.-12. Februar, weil ich neben der Konferenz noch Gespräche mit verschiedenen Einrichtungen führen wollte wie dem iranischen Verband der Computerspielehersteller IRCG, der iranischen Altersfreigabe für Computerspiele ESRA und der Evangelischen Gemeinde in Teheran.

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Nachtleben mitten in der Stadt

Der Nachtflug war bereits äußerst interessant. War Europa noch durch die großflächige Beleuchtung mehr oder weniger gut erkennbar, wurde die Welt hinter Istanbul erst richtig dunkel – gleichzeitig der Sternenhimmel unglaublich klar und beinahe zum Greifen nah. Die Städte am Boden wurden kleiner, Lichtinseln gleich, keine identifizierbaren Autobahnknoten mehr, sondern Schwärze durchbrochen nur von wenigen zivilisatorischen Lebenszeichen. Gegen 5 Uhr Ortszeit kam Teheran in den Blick – was für ein Unterschied, eine in die Fläche gebaute 10 Mio. Metropole, breit ausgedehnt, ohne dominante Stadtzentren mit Wolkenkratzern. Vergleichsweise schwach erleuchtet schien sie so wie eine große schimmernde Wolke in der Dunkelheit zu schweben, die sich an das Elburs-Gebirge anschmiegt. Die erste positive Überraschung gleich am Flughafen. Wie würden die Behörden und Sicherheitskräfte in der Hauptstadt eines der Staaten reagieren, die George W. Bush noch 2002 zu der „Achse des Bösen“ zählte? Kurze Antwort: freundlich und entspannt. Kein Gedränge, genügend Raum, die längste Schlange befand sich am Schalter für Ankömmlinge ohne Visum, die hier noch eines beantragen könnten, alle anderen gehen durch die Sicherheitskontrolle wie sonst auch.

Unten in der Halle wartete Sepehr Soleyman, ein Student der Uni Teheran, der mich mit einem Freund abholte. Gemeinsam fuhren wir vom außerhalb der Stadt gelegenen Flughafen durch eine weite Steppe in den anbrechenden Tag auf die iranische Hauptstadt zu. Ab der Ankunft gab es bis zum Abflug am Freitag keine Minute der Langeweile. Nur kurz wurde im Hotel das Gepäck abgeladen, dann ging es zur Uni. Die sprachwissenschaftliche Fakultät verfügt über ein eigenes Gelände mit einem großzügigen Hauptgebäude in Sichtweite des riesigen Milad-Towers, einem Fernsehturm im Norden. Hier befinden sich die Büros und Lehrsäle, ein Audimax, ein großer frei zugänglicher Computerraum, die Cafeteria und ein ausgedehnter Aufenthaltsbereich, der auch für die Konferenz als Lobby genutzt wurde.

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Meine wunderbaren Begleiter Azadeh Niazadeh und Sepehr Soleyman

Neben der Fakultät befindet sich ein medizinhistorisches Museum, das gleich mit besucht wurde. Zu meinem äußert kompetenten Gesprächspartner Sepehr Soleyman, der englische Literaturwissenschaften studiert, gesellte sich Azadeh Niazadeh, eine Deutschstudentin und in der Kulturarbeit der Fakultät tätig. Beide waren und blieben Begleiter und jederzeit hilfsbereite Ansprechpartner in einem Land, in dem Sprache, Schrift und sogar Zahlen zunächst vollkommen unbekannt sind. Das gilt übrigens auch für das Bezahlen von Dingen: Preise können in Toman oder Rial ausgezeichnet sein, was aber unterschiedliche Resultate ergibt.

Zwei Dinge fallen einem westlichen (und wohl besonders männlichen) Besucher sofort auf: Die Frauen tragen Kopftuch, Hijab oder den Tschador – einen Ganzkörperschleier. Diese sind in dunklen Farben gehalten und meistens schwarz. Zunächst wirkt dies monoton. Andererseits, und dieser Eindruck verstärkte sich die ganze Woche über, bedeutetIMG_0062 das überhaupt nicht, dass die Persönlichkeit der Frauen sich nicht ausdrücken könnte. Männer und Frauen gehen ebenso selbstständig miteinander um wie in Deutschland. Professorinnen scheuchen mit wehenden Gewändern ihre männlichen Kollegen und Studenten herum und Studentinnen schwatzen und kichern genauso wie hier. Vorlesungen und Arbeitsgruppen sind koedukativ, man lernt, arbeitet, freut sich und streitet sich wie anderswo auch. Auch das Graffiti auf den Tischen zeugt von sehr vergleichbarer Arbeitseinstellung 😎

Im persönlichen Gespräch fällt auf, dass man sich durch das Fehlen von ablenkenden Elementen wie Markenkleidung etc. (die schon auch getragen wird, aber eben unter dem Überwurf) deutlich anders und vielleicht besser auf die Konversation konzentrieren kann. Und mit der Zeit werden auch die vielen subtilen Möglichkeiten erkennbar, wie Frauen sich unterscheidbar machen, durch die Form und Trageweise der Bekleidung, indem sie mehr oder weniger ihrer Frisur zeigen, durch farbige Strähnen oder eine insbesondere durch Mimik und Gestik, durch Accessoires, Schals oder Taschen. Möglich, dass diese gar nicht anders sind als in Deutschland, zumindest fallen sie hier anders auf und ins Gewicht.

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Tischzeichnung in einem Seminarraum, in dem Deutschkurse abgehalten werden… (nein, ich war das nicht. Das war schon so… älteste Schülerausrede der Welt, aber es stimmt)

Auffällig ist auch die Mehrsprachigkeit und besonders die Belesenheit der Studierenden. Das Wissen um antike Philosophen, französische Existentialisten oder auch soziologische Kenntnisse haben mich total verblüfft. Auch die Kenntnisse über westliche bzw. christliche Gesellschaften. Diese Breite von Literaturwissen habe ich immer wieder feststellen können und auch immer wieder spannende Nachfragen zu westlichen Ansichten – was für ein massiver Kontrast zu Studierenden in Deutschland, die sogar den Sinn diskutieren wollen, ein Zitat im Kontext eines ganzen Kapitels lesen zu müssen und die meinen, die Wissensaufnahme in einer Vorlesung seit durch das gleichzeitige Computerspielen zu befördern.

IMG_9918Die Fakultätskolleginnen und –kollegen nahmen mich freundlich auf und zeigten mir die Einrichtungen und erläuterten mir ihre Arbeitsfelder. Von diesem offenen Geist geprägt war die gesamte Konferenz mit Beiträgen in verschiedenen Sprachen und Analysen und Kontexten aus Literatur und Film. Mein eigener Vortrag „Spirits of the Silver Screen – Religious Patterns in Cinema Blockbusters and the Talk about God“ wurde sehr gut aufgenommen und führte aufgrund des kommunikatoranalytischen Ansatzes, der auch soziale und kulturelle Aspekte im Medium selbst wie auch in der Kommunikatorensituation in den Vordergrund stellte, zu einer ganzen Reihe von interessierten Rückfragen und Gesprächen durch Anwesende der sprachwissenschaftlichen Fakultäten wie auch der Filmschule Teherans, die ebenfalls als Mitausrichter an der Konferenz teilnahmen. Diese Kontakte und der inhaltliche Austausch bestehen bis heute.

Setareh Malekpour von der „English Literature Students Association (ELSA)“ gewann mich als Juror für einen Literaturwettbewerb, deren Preisträger nach einer gemeinsamen Auswertungsphase Ende März bestimmt werden konnten.

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Picknick im Park: Ein großer Spaß bei 5 Grad am Vormittag

Die Studierenden banden mich in eine Vielzahl von Aktivitäten ein und begleiteten mich gerne zu den externen Terminen und Gesprächen, wie ich auch in Deutschland immer gerne Studierenden die Gelegenheit gebe, an interessanten Terminen teilzunehmen.

Es ist schwer festzustellen, was besonders beeindruckend war. Eigentlich alles. Sowohl der Umgang der Menschen miteinander wie auch mit mir an der Universität, aber auch im Alltag. Die Menschen waren stets freundlich und hilfsbereit, ob in der total überfüllten (aber pünktlichen!) U-Bahn oder beim Einkaufen in größeren und kleineren Läden oder dem Basar. Menschen sind ausgesprochen angetan davon, Deutsche kennenzulernen. Auch Ladenbesitzern fällt immer wenigstens ein deutscher Städtename ein oder ein Fußballverein, mit dem sie dann das Gespräch abschließen. Spannend auch der Gegensatz zwischen alten Gebäuden oder Stadtvierteln, die nahtlos an ultramoderne Einrichtungen und Bereiche anknüpfen.

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Parken zu können gehört zu den wichtigen Grundkompetenzen im Teheraner Straßenverkehr

Aufregend im besten Sinne ist der Straßenverkehr. Wer Jafar Panahids Film „Taxi Teheran“ kennt, hat noch nicht alles gesehen. Erst wer die große Nord-Südachse, die mehrspurige Chamran-Straße, in einem 30 Jahre alten Taxi erlebte, dessen Fahrer rote Ampeln hasst und deshalb in den ebenso vollen Gegenverkehr fährt, um alle Autoschlangen zu überholen weiß, was „Fast & Furious“ bedeutet. Über Rempler regt man sich nicht auf. Man hofft, dass der touchierte Motorradfahrer die Spur hält. Das Hupen gilt als Meinungsäußerung. Als Fußgänger ist der Straßenverkehr anregend. Zebrastreifen sind eine Art Straßenmalerei und wer sich an einen Polizisten hält weil er glaubt, in dessen Gegenwart die Straße unbeschadet überqueren zu können (an einem Zebrastreifen!), der wartet ebenso wie dieser Uniformierte minutenlang auf die nächste Lücke und rennt dann so wie er um sein Leben auf die andere Straßenseite.

Touristisch ist Teheran ebenfalls sehenswert, doch bei weitem nicht die älteste Stadt die Irans. Klassische Städte wie Isfahan oder Maschhad bieten deutlich mehr Tradition und Geschichte, Teheran hingegen ist gewaltig und vielfältig und liegt eingeschlossen zwischen sandiger Steppe im Süden und gleich an die Berge geschmiegt und in das Elburs-Gebirge gebaut, so dass die Bergstationen mit Skiliften und Partyzonen (!) direkt aus der Stadt heraus erreichbar sind. Und natürlich gibt es hier die Schahpaläste zu besuchen und die Stätten der Revolution, die ebenso in Augenschein genommen wurden wie der Milad-Fernsehturm.

Kurz vor dem Abflug am Freitag luden mich Studierende noch zu einem Picknick im Lale-Park ein, trotzdem sie frei hatten (Freitags ist dort bekanntlich der Sonntag). Es war eine sehr spaßige Sache, obwohl es nur 5 Grad Außentemperatur waren. Auch zum Flughafen wurde ich noch von Studierenden begleitet, soviele wie in ein Taxi passten.

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Der Palast des Schah

Nach einer Woche Teheran muss ich sagen, dass meine ohnehin positive Grundeinstellung vollkommen bestätigt und meine hohen Erwartungen noch weit übertroffen wurden. Der Iran ist viel europäischer und hinsichtlich Pünktlichkeit und Disziplin im guten Sinne „deutscher“ als vermutet – dies sagen die Iraner übrigens auch selbst, die sich kulturell nicht als Teil der arabischen Welt sehen. Angesichts der sozialen Situation und der nach wie vor vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit auf der einen, des guten Bildungsniveaus iranischer Studenten auf der anderen Seite ist dem Iran und ist den Iranern eine weitere Öffnung zu wünschen. Allerdings verbleibt diese Hoffnung ambivalent, denn damit werden Formen der Werbung und Medieninhalte und wirtschaftliche Gepflogenheiten verbunden sein, die möglicherweise nicht gesellschaftlich kompatibel sind, die aber von großen Konzernen angeboten oder durchgesetzt werden. Die vielen kleinen Straßengeschäfte werden von internationalen Handelsketten beeinflusst werden. Es ist zu hoffen, dass der iranischen Gesellschaft das kulturelle Problemkapital bewusst wird und man sich nicht einseitig und vorschnell dem Konsum öffnet.

Und es ist zu hoffen, dass globale Politikgestalter dem Iran eine entsprechende Zeit und Raum für eine gesellschaftliche Entwicklung zusprechen, damit das Land zu einem Stützpfeiler und Entwicklungsmotor auch für die Region werden kann.

Die globalen und regionalen Interessenlagen gerade gegenüber aufstrebenden Mittelmächten und möglichen Konkurrenten sind indes bekannt und treffen hoffentlich auf besonnene iranische Politiker, die sich insbesondere nach den Parlamentswahlen am 26. Februar als sehr reformorientiert erwiesen haben.

Die USA des Friedensnobelpreisträgers Obama haben am Tag nach der Aufhebung der UN-Sanktionen am 16. Januar jedenfalls entdeckt, dass der Iran auch über Raketen verfügt und gleich am 17. Januar neue Sanktionen verhängt. Ähnliche Absichten gegenüber den amerikanischen Verbündeten in der Region sind nicht bekannt.

(Stefan Piasecki)

 

تجربيات من در ايران

اشتفان پيازكي

کمتر از دو هفته پس از گزارش روزنامه سایت مبنی بر گشایش پی در پی درب های دانشگاه ها و مراکز پژوهشی ایران به روی غرب، من به دعوت دانشکده زبان ها و ادبیات خارجی دانشگاه تهران، برترین دانشگاه ایران با حدود 35 هزار دانشجو، در „کنفرانس بین المللی ادبیات و سینما“ که در روزهای 8 و 9 فوریه 2016 برگزار شد، به ایراد یک سخنرانی تحت عنوان «الگوهای مذهبی در فیلم های اکشن مدرن» پرداختم. این دعوت دوستانه که هم حیرت انگیز و هم غیر منتظره بود، در حالی صورت گرفت که من از سال ها قبل به این کشورعلاقمند بودم. کشوری که در دوران کودکی و نوجوانی همواره در خبرها به عنوان کشوری ناآرام و خطرناک توصیف شده بود. اما از آن جایی که من اساساً تحت تاثیر نظرات دیگران قرار نمی گیرم، علاقه من زبان فارسی و فرهنگ و جامعه ایرانی روز به روز افزایش یافت. آیا بهتر نبود که من هم اینک شخصا با همه این چیزها آشنا شوم؟!

در ابتدا می بایست ترتیب مسائل مربوط به ویزا داده می شد. قدم های ضروری همراه با سفارت در فرانکفورت به سرعت برداشته شد. اما در مورد یک چنین سفر مهمی امکان وقوع اتفاقات زیادی وجود دارد. مثلا از همه ناراحت كنننده تر اين بود كه اداره پست نامه سفارشی ویزای مرا گم کرده بود و چند روز نتوانست آن را پیدا کند.اما جالب این که به دليل سفرم به ایران اتوماتیک وار دیگر نمی توانستم بدون ویزا به آمریکا سفر کنم…اینجاست که تبعیض دولت ملی را از مسیری غیر متعارف می توان تجربه کرد. مهم نیست. از قرار معلوم حالا دیگر اگر می خواستم به اسراییل بروم، به دو پاسپورت احتیاج داشتم. چون اسراییل رغبتی به ديدن مهر ورود به ايران ندارد و ایران هم از مهر ورود به اسراییل خوشش نمی آید. به هر حال، علاقه من به ایران همچنان پابرجا بود و به عنوان یک دانشمند علوم سیاسی می شود همه چیز را هیجان انگیز برشمرد.

قیمت پروازها به ایران مناسب تر از حد تصور بود. قیمت ها از 200 یورو شروع می شدند و مدت زمان پروازها از 9 تا 32 ساعت متغیر

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Beleuchtete Straßenbäume

بود. دانشگاه „سی وی یت ام“ در اقدامی قابل تقدیر هزینه اقامت را تقبل کرد. کوتاهترین مسیر از استانبول می گذشت و در آن جا یک توقف 2 ساعته اجتناب ناپذیر بود. البته پروازهای طولانی تری نیز از طریق دوبی و دیگر شهرهای عربی امکانپذیر بود.

من روزهای 7 تا 12 فوریه را برای حضور در ایران برنامه ریزی کردم. چرا که در کنار کنفرانس قصد گفتگو با نهادهای مختلفی همچون بنیاد ملی بازی های رایانه ای، نظام ملی رده بندی سنی بازی های رایانه ای و انجمن پروتستان های تهران را داشتم.

پرواز شبانه بی نهایت جالب بود. از فراز آسمان، اروپا در روشنايي شبانه كمابيش قابل تشخيص بود. با پرواز از استانبول اگر چه تاريكي مطلق سطح زمين را فرا گرفت اما همزمان آسمان پر ستاره به شكلي باورنكردني آنقدر شفاف بود كه به نظر مي رسيد مي شود با دراز كردن دست آن را لمس كرد.شهرها روی زمین کوچکتر می شدند، مثل جزایر نور، دیگر هیچ تقاطعی در اتوبان قابل تشخیص نبود، بلکه فقط تاريكي محض بود. تاريكي كه گه گداري نشانه هايي از حيات و تمدن در آن به چشم مي خورد.

حوالی ساعت 5 به وقت محلی تهران در برابر چشم قرار گرفت – عجب تفاوتي، کلان شهری وسیع ، با جمعیتی 10 میلیونی ، بدون هیچ نشانی از آسمانخراش ها. شهردر نور اندک همچون ابری بزرگ به نظر می رسید که سوسو زنان در تاریکی معلق بود و خود را به کوه البرز چسبانده بود. اولین اتفاق غیر منتظره مثبت همانجا در فرودگاه اتفاق افتاد. مقامات و نیروهای امنیتی در پایتخت یک کشور که جورج دبلیو بوش آن را در سال 2002 „محور شرارت“ نامید، چه عکس العمل نشان می دهند؟ پاسخ کوتاه: عكس العملي دوستانه و در نهایت آرامش. فضا بزرگ بود و خبري از ازدحام نبود. طولانی ترین صف در پشت باجه ای تشکیل شد که مربوط به مسافران بدون ویزا بود و آن ها می توانستند در اين گيشه درخواست بدهند. مابقی مسافران نیزهمگي درست مثل همیشه از گيت کنترل امنیتی عبور می کردند.

پایین در سالن سپهر سلیمان، یکی از دانشجویان دانشگاه تهران، منتظر بود.او با یک دوست به دنبال من آمده بودند. همزمان با درخشش اولین بارقه های خورشید همگی به اتفاق فرودگاه خارج از شهر را ترک کردیم و با گذشتن از یک استپ وسيع به سمت پایتخت ايران به راه افتادیم. از لحظه ورود تا لحظه پرواز در روز جمعه حتی یک دقیقه کسالت بار وجود نداشت.در هتل تنها چند لحظه براي گذاشتن چمدان توقف كرديم و بعد به طرف دانشگاه رفتیم. دانشکده زبان ها در ضمن داشتن یک محوطه بخصوص با یک ساختمان اصلی بزرگ، چشم انداز برج عظیم میلاد، یک برج مخابراتی در شمال، را نيز در اختیار دارد. بخش هاي تشكيل دهنده دانشكده عبارتند از دفترها، کلاس های درس، یک تالار کنفرانس، یک سایت بزرگ کامپیوتری كه به راحتی در دسترس قرار داشت، کافه تریا و یک فضای وسیع برای نشستن دانشجویان که در زمان کنفرانس به عنوان لابی مورد استفاده قرار مي گرفت.

در کنار دانشکده یک موزه تاریخ علوم پزشکی قرار دارد که در بدو ورود مورد بازدید قرار گرفت و در ضمن آن به همصحبت بسیار خوب و مسئوليت پذير من، سپهر سلیمان دانشجوی زبان و ادبیات انگلیسی، آزاده نیازاده، یک دانشجوی زبان آلمانی که در فعالیت های فرهنگی دانشکده فعالیت می کند نیز ملحق شد.این دو نفر در کشوری که در آن زبان، خط و حتی اعداد در ابتدا کاملا ناآشنا هستند، همراهان و هم صحبت های دایمی من و در هر زمانی آماده کمک بودند.چيز ديگري كه براي من ناآشنا بود، پرداخت پول در هنگام خريد بود.چرا كه در اين جا برچسب قیمت ها می توانند هم به تومان و هم به ریال باشند. اگر چه در اين كشور مبادلات به تومان انجام مي شوند اما واحد پول ریال است و ندانستن تفاوت بين ريال و تومان نتایج متفاوتی را در پی دارد.

دو چیز به سرعت نظر یک بازدید کننده غربی و البته بخصوص یک مرد را جلب می کند: خانم ها روسری، حجاب و یا چادر (حجابی که همه

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Fernblick vom Milad-Tower, einem der höchsten Fernsehtürme der Welt

بدن را می پوشاند) دارند. این ها در رنگ های تیره هستند و اکثراً مشکی. اولش یکنواخت به نظر می رسد. ولی باید بگویم اگر چه این تاثیر در تمام طول هفته تقویت شد، اما به هیچ وجه به این معنا نبود که خانم ها جایی برای ابراز شخصیت ندارند. مردها و زن ها دراین جا درست مثل آلمان کاملا متکی به نفس با یکدیگر روبرو می شوند. اساتید خانم با همان پوششی که دارند در نهایت راحتی با همکاران مرد و دانشجویانشان تعامل می کنند. دانشجویان از هر دری با هم حرف می زنند و کرکر می خندد. درست مثل آلمان. کلاس های درس و کارگاه های گروهی به صورت مختلط برگزار می شود و افراد یاد می گیرند، کار می کنند، شادمانی می کنند و مجادله می کنند. مثل هر جای دیگری. بعلاوه طراحی های روی میزها دلالت بر تشابهات رفتارهای دانشجوبان دو کشور دارد.

در گفتگوهای شخصی این نتیجه حاصل می شود که در صورت عدم توجه به ظواهر (همچون زینت آلات خانم ها و یا مارک لباس ها) می توان کاملا متفاوت و چه بسا بهتر بر روی گفتگو تمرکز کرد. با گذشت زمان نکات ظریف بسیاری آشكار شدند. مثلاً این که خانم ها چطور خود را متمایز می کنند. خانم ها به وسیله فرم و نحوه پوشش خود را متمایز می کنند. به این ترتیب که آرایش موهایشان را به مقدار کم یا زیاد نشان می دهند، با رشته موهای رنگی شان یا بخصوص با میمیک و رفتار، با زینت آلات، شال ها یا کیف ها. چه بسا كه در اين مورد تفاوت چنداني با آلمان وجود ندارد و به هر حال همه اين موارد ياد شده در اين جا طور ديگري به نظر مي رسند.

از نکات قابل توجه دیگر چند زبانی بودن دانشجویان و آگاه بودن آن ها بود. اطلاعات در مورد فلاسفه قدیم، اگزیستنتیالیسم های فرانسوی و یا اطلاعات جامعه شناسانه مرا کاملا متحیر کرد. همچنین اطلاعات در مورد غرب و جامعه مسیحی. من مرتب متوجه گستردگی این معلومات ادبی می شدم و برايم جالب بود که مرتب در مورد دیدگاه های غربی از من سوالاتی مي پرسيدند. در اين مورد تفاوت چشمگيري بين دانشجويان آلماني و ايراني وجود دارد. دانشجويان ايراني شديدا علاقمند به مطالعه كتاب ها و متون هستند در حالي كه دانشجويان آلماني با تحقيق در اينترنت بيشترعجين هستند و اینترنت را به کتاب ترجیح می دهند. آن ها معتقدند كه کسب دانش در یک درس از طريق بازی های کامپیوتری معاصر ارتقا می یابد.

در دانشکده همکاران با روی باز مرا پذیرفتند. آن ها همه جا را به من نشان دادند و زمینه های کاری خود را برای من بیان کردند. این روحیه

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Auf der obersten Plattform des Milad-Tower

بی نظیر در همه بخش های کنفرانس اعم از ارائه مقالات به زبان های مختلف، ارائه متون مربوط به ادبیات و سینما و ارائه تحلیل ها نيز حکمفرما بود. در اين بين سخنرانی من با استقبال خوبی روبرو شد.مبناي اين سخنراني بر روش تحليلي ارتباطي كه نمايانگر تصاوير اجتماعي فرهنگي در برخوردها و شرايط اجتماعي است استوار بود و پس از آن حضار که از دانشكده زبان ها و ادبيات و همچنين مدرسه عالي فيلم بودند، سوالاتی را مطرح کردند و به گفتگو در مورد زمینه پرداختند.

ستاره ملکپور ازدانشجویان ادبیات انگلیسی مرا به عنوان داور برای یک مسابقه ادبی انتخاب کرد که برندگانش بعد از یک دوره ارزیابی مشترک اواخرمارس مشخص شدند.دانشجويان مرا در بسیاری از فعالیت ها همراهی کردند و با کمال میل در هنگام رفتن بر سر قرارها و گفتگوها در کنار من بودند. همانگونه که من در آلمان همواره با کمال میل این امکان را به دانشجویان می دهم که در قرارهایی که برایشان جالب است شرکت کنند.

گفتن این مطلب که چه چیزی از همه بیشتر تاثیرگذار بود کاردشواری است. در واقع همه چیز. هم رفتار انسان ها با یکدیگر و هم رفتارشان با من در دانشگاه و نيز در زندگی روزمره. انسان ها همواره مهربان و برای کمک آماده بودند، چه در متروی مملو از مسافر (اما بدون تاخیر) چه در هنگام خرید در فروشگاه های کوچک و بزرگ و چه در بازار. مردم به شدت از آشنا شدن با آلمانی ها استقبال می کنند. حتی مغازه داران نيز حداقل نام چند شهر آلمان يا تيم فوتبال آلماني را به ياد مي آوردند و بيان مي كردند. تضاد ميان مناطق و ساختمان هاي قديمي كه چسبيده به مناطق مدرن هستند نيز بسيار جالب توجه است.در ايران عبور و مرور به معنای واقعي کلمه جالب است. کسی که فیلم «تاکسی تهران» جعفر پناهی را بشناسد، هنوز همه چیز را ندیده است. تازه کسی که محور بزرگ شمال به جنوب چمران با تعداد زیادی خط عبور را در یک تاکسی 30 ساله تجربه کرده، که راننده اش از چراغ قرمز متنفر است و به همین دلیل وارد لاين ماشين هايي كه از طرف مقابل مي آيند مي شود تا همه ماشين ها را پشت سر بگذارد، درك مي كند „سرعت و خشونت“ چه معنايي دارد. آدم ها از دست رانندگان متجاوز عصباني نمي شوند. آدم ها اميدوارند موتورسواراني كه مماس رد مي شوند از مسير خود منحرف نشوند. چرا كه در اينصورت منجر به تصادف مي شوند. خط كشي هاي عابر پياده در شهر نوعي نقاشي محسوب مي شوند و كسي كه فكر مي كند مي تواند با اعتماد به پليس راهنمايي در امنيت به آن سوي خيابان برود، سخت در اشتباه است. زيرا مي بايست درست مثل آن اونيفرم پوش دقيقه ها منتظر راهي براي عبور باشد و براي جان سالم به در بردن سريع به آن سوي خيابان بدود.

اگر چه تهران از منظر توریستی نیز تماشایی است اما به هیچ وجه قدیمی ترین شهر نیست. آشکار است که شهرهای کلاسیک همچون اصفهان یا مشهد بیشتر بیانگر سنت و تاریخ هستند. در مقابل تهران بسیار بزرگ و متنوع است و ميان استپهاي شني در جنوب و رشته كوه البرز در شمال قرار گرفته است. به طوي كه ايستگاه هاي كوه با تله كابين دقيقا از خود شهر قابل دسترسي هستند. البته در این جا قصرهای شاه و اماکن مربوط به انقلاب نيز براي بازديد وجود دارند، كه مانند برج مخابراتی میلاد با دقت مد نظر قرار گرفته شده اند.

کمی قبل از پرواز در روز جمعه دانشجوبان علیرغم آن که در روز تعطیلی خود بودند، (جمعه در ایران معادل یکشنبه ما است) مرا به یک

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Eine unbeschreibliche Auswahl an getrockneten und eingelegten Früchten und Nüssen…

پیک نیک در پارک لاله دعوت کردند. با وجودي كه دماي هوا زير 5 درجه سانتي گراد بود بسيار خوش گذشت. سپس دانشجويان تا جايي كه در تاكسي جا مي شدند مرا تا فرودگاه همراهي كردند.بايد يادآور شوم كه اقامت يك هفته اي من در تهران تأييدي بر تصورات مثبت من از آن جا بود و ماوراي انتظارات بالاي من. ايران خيلي اروپايي تر از آن بود كه تصورش را مي كردم و از نظر وقت شناسي و نظم خيلي آلماني تر از آن چه كه مي شود فكرش را كرد. (اشاره به وقت شناسي و نظم آلماني ها). در ضمن خود ايراني ها نيز كه خود را مجزا از دنياي فرهنگي اعراب مي بينند، همين را مي گويند. با توجه به موقعيت اجتماعي و نرخ بالاي بيكاري قابل مقايسه با آلمان از يك سو و سطح علمي بالاي دانشجويان ايراني از سوي ديگر بجاست براي ايران و ايرانيان آرزوي پيشرفتي وسيع داشته باشيم. البته این امیدواری دوپهلو است. زيرا در اين راستا تبليغات، محتواي مطبوعات و راه و رسم اقتصادي نيز موثر هستند. همه این فاکتورها از سوي شركت هاي بزرگ ارائه و عملي مي شوند اما احتمالا به لحاظ اجتماعي با ایران سازگار و هماهنگ نيستند. بسیاری از مغازه های کوچک خیابانی تحت تاثیر شرکت های بزرگ بین المللی قرار خواهند گرفت. باید امیدوار بود که جامعه ایرانی متوجه مشكل فرهنگي مصرف گرایی بشود و يك جانبه و عجولانه به سوي جامعه مصرفي پيش نرود.

و باید امید داشت که سياستمداران جهانی به ایران زمان و فضای مناسب برای توسعه اجتماعی را بدهند تا این کشور بتواند برای منطقه به یک تکیه گاه و موتور پیشرفت تبدیل شود.

شرایط جهانی و منطقه ای خصوصا در برابر قدرت هاي منطقه اي و رقباي احتمالي مشخص و معلومند و اميد است سیاستمداران معقول ایرانی كه بويژه بعد از انتخابات مجلس در تاريخ 26 فوریه خود را بسیاراصلاح طلب نشان دادند راهي موفقيت آميز را طی کنند.

اوباما برنده جایزه صلح نوبل آمریکا در روز پس از برداشتن تحریم های سازمان ملل در تاریخ 16 ژانویه متوجه راکتهای ایران شد و درست در 17 ژانویه تحریم های تازه ای را وضع کرد. نقشه های مشابه نسبت به متحدان آمریکا در منطقه مشخص نیستند.

(پروفسور دكتر اشتفان پیازکی پروفسور مددکاری اجتماعی در دانشگاه „سی وی یت ام“ کاسل است و در این دانشکده به تدریس در رشته „آموزش با بهره گيري از رسانه ها“ می پردازد. او در „اف اس کا“ و „اف اس اف“به عنوان بازرس فعاليت مي كند.)

مترجم: آزاده نیازاده

 

 

 

 

 

 

Ein Besuch bei der Evangelischen Gemeinde in Teheran

In der Sheydai-Straße im Teheraner Stadtteil Gholhak befindet sich die deutsche Evangelische Gemeine Teherans. Sie wird von Pfarrer Ingo Koll geleitet, der bereits sein Vikariat von 1976-1977 in Teheran leistete – damals war er noch mit seiner alten „Ente“ über Beirut und Bagdad dorthin gefahren. Ende 2009 erhielt er nach Zwischenstationen in Kenia und Tansania die Anfrage, ob er abermals Interesse hätte, die Teheraner Auslandsgemeinde zu leiten und sagte zusammen mit seiner Frau Almut zu.

Die Geschichte der Gemeinde geht zurück bis in die frühen 1960er Jahre, als die wirtschaftliche Zusammenarbeit des Irans mit der BundesrepuIMG_0101blik Deutschland dazu führte, dass immer mehr deutsche Firmen den iranischen Markt für sich entdeckten und Repräsentanzen einrichteten. Mit ihnen wuchs auch die deutsche Auslandsgemeinde, die in den Jahren vor der Islamischen Revolution 1979 mit etwa 12.000 Deutschen in Teheran ihren Höhepunkt erreichte.In dieser Zeit galt Gholhak als „deutsches Viertel“.

Ganz in der Nähe befand sich auch die Deutsche Schule mit damals etwa 2000 Schü
lern. Die meisten Ausländer verließen nach der Revolution den Iran, so auch die Deutschen. Die Zahl der Schüler der Deutschen Schule sank so bspw. von 2000 Schülern 1978 auf lediglich 100 im Jahr 1979. Heute geht man noch von etwa 500-700 Deutschen aus, die im Iran leben. Oft sind sie beruflich dort oder mit iranischen Ehepartnern verheiratet.

Diese Situation prägt die Arbeit der Evangelischen Gemeinde bis heute. Die Hauptzielgruppe der Gemeindearbeit besteht in der Betreuung und Kontaktpflege von meistens Frauen deutscher Herkunft, die iranische Auslandsstudenten kennengelernt und geheiratet haben und mit ihnen zurück in den Iran zogen. Die Gottesdienste finden Sonntags im Kirchraum statt, der bis zu 120 Personen Platz bietet und auch eine kleine Bibliothek umfasst, Dienstags besuchen regelmäßig 20-40 Frauen das Frauencafé und verschiedene Kulturangebote, die Mittwochs stattfinden. Das Projekt „Zedengi“ der Gemeinde verkauft nach dem fair-trade-Prinzip iranische Handarbeiten.

Geschätzt wird der Innenraum der Kirche übrigens auch von verschiedenen Gruppen wie Chören und Orchestern, die hier bei Proben von der besonderen Akustik profitieren können.IMG_0109

Wichtig für Pfarrer Koll ist neben der Gemeinde- und Seelsorgearbeit die Kontaktpflege zu Kollegen anderer Konfessionen in Teheran und der Umgebun
g. Sein eigenes Arbeitsgebiet beschränkt sich dabei nicht einmal auf die iranische Hauptstadt alleine – er ist auch für Seelsorgeangelegenheiten auf der arabischen Halbinsel zuständig. Hier liegen Schwerpunkte in Katar, Doha und im Oman. Seine Arbeit wird bezuschusst durch die EKD.

Die Arbeit mit und in der islamischen Gesellschaft beschreibt Pfarrer Koll als ambivalent. Einerseits hätten religiöse Minderheiten im Iran intern große Freiräume, müssten aber sehr auf ihre Außenwirkung bedacht sein. Angebote und Einrichtungen dürften nicht den Verdacht aufkommen lassen, sie lüden zur Missionierung ein. Es gäbe zu einer ganzen Anzahl von Gelegenheiten Gespräche mit Behörden und Ministeri
en, die grundsätzlich entspannt verliefen, solange nicht der Verdacht aufkäme, man wolle zu sehr in die Öffentlichkeit hineinwirken.

Wie auch weite Teile der iranischen Gesellschaft selbstIMG_0104 setzt auch Pfarrer Koll große Hoffnungen in eine weitere Öffnung des Landes nach dem Ende der UN-Sanktionen im Januar. Durch die erwünschte Ausweitung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und dem Iran könnte auch die Gemeinde wieder wachsen oder die Deutsche Schule, so dass verstärkt auch Konfirmandenunterricht sowie Kinder- und Jugendarbeit angeboten werden könnten.

Neben der Evangelischen Gemeinde gibt es auch eine ganze Reihe weiterer katholischer, armenischer und anderer Kirchen, die teilweise sehr groß und weithin sichtbar sind wie auch eine aktive jüdische Gemeinde. Diese Kirchen sind allgemein in einem sehr guten Zustand und, anders als in Deutschland, auch nicht durch Graffiti verschmiert.

 

Webseite: http://kirche-in-iran.de/index.php/de/

 

(Stefan Piasecki)

The Templars & The Game Industry

One of the regularly used heroes in the game industry is a mysterious knight who fights and defeats the forces of evil. Time and again, from a simple strategy game like ‘Stronghold’ to a multiplayer and complex game like ‘Guild Wars’ gamers have encountered such heroes. Yet few would bother to think about the bizarre similarities between these champions of righteousness. Nonetheless it is crucial for Iranian game developers to determine their truth value and their origin and to know that these characters have their own precedents and precursors in history and literature of the western world.

Original%20Templar%20Knights-%20Medieval%20Total%20War%20IIThis specific version of knighthood started with Pope Urban II’s declaration of the first crusade against Muslims in the year 1095 AD. All across Europe crusaders answered the Pope’s call and marched hundreds upon hundreds of miles and fought many battles until they reached Jerusalem in 1099. In the Siege of Jerusalem, they managed to defeat the Muslims, capture the city and establish a Christian kingdom in the Holy Lands. In order to defend their holdings against the incursions of Muslims and furthermore to protect the pilgrims from bandits, the crusaders created dozens of knightly orders; the most famous of which was the Order of the Templar knights.

The Templars engaged Muslims in long and extensive battles to acquire new territories and managed to defend Jerusalem from any Muslim invasion for 88 years. But In the year 1187, Muslim armies under the leadership of Saladin defeated the crusaders at the Battle of Hattin and later recaptured Jerusalem and several other cities that were held by the Christians. The most important consequence of these defeats was that the Order was deprived of its militaristic purpose and religious eminence. But since its conception the Order had also developed a civilian branch through which it acted as a banking institution for Europeans. In year 1305, Philip IV of France, who had heavily borrowed from the Order, saw the Order’s fading popularity as an opportunity to rid himself of his debts. With the help of Pope Clement V, he charged the Templars with heresy. The Templars and their grand master Jacque DeMolay were arrested and tortured until they confessed to their supposed sins. The Order was officially dissolved in 1314 and DeMolay was burned at the stake in the same year. According to the accounts, DeMolay cursed the church and the French monarchy with his last words. Somehow this curse became the extraordinary starting point for a truly fascinating legend. The 15th and 16th centuries saw the rise of many popular movements with the purpose of toppling down both the church and the monarchies. As a result, for many the Order became the symbol of resistance against the corruption and tyranny of these institutions and also their first victim.

Drak%20Templar-%20Warhammer%2040K-%20Note%20the%20Templar%20cross%20on%20his%20power%20armourAnother peculiar aspect of the legends about the Templars is that they are always coupled with the story of another order known as the Hashashins or to use the English word, Assassins. Although both orders were destroyed centuries ago and there is no historical evidence about how they were related to each other, they do have a few similarities that might have encouraged the blending of their stories; These are (a) both were created and rose to power during the crusades, (b) both were at odds with the dominant powers of their times which eventually got them destroyed, (c) both controlled castles and strongholds that were positioned in strategic points and (d) both were ruled by supposedly enigmatic figures, namely the Assassins by the Old Man of the Mountain and the order by the Grand Master. From a historical perspective, the affinities between the two orders are not strange and can be explained if placed in their historical context. But the two orders no longer belong to the realm of history. They have become the basis for a massive and complex superstructure of quasi-historical narratives, superstitions, conspiracy, comic book, novels and games. However the part that concerns this article is the use of these narratives in the game industry for undoubtedly major companies have recognized the appeal of such stories to the public. They have used the story of the Templars and the crusades to create many popular games. Here are a few examples.

High%20Templar%20Artanis-%20Starcraft%20IIOne of the most famous knights of the 20th and 21st centuries is ‘Batman’. Batman has been the central character of many movies and games. After leaving his homeland, Batman comes to the east. He is invited by a mysterious figure to go to his stronghold in the Himalayan Mountains. He becomes a member of the order that owns the stronghold. This order is called the ‘League of Shadows’ and the name of its leader is ‘Ras al Ghul’. After becoming a deadly warrior, he betrays his master and returns to his city. Besides its obvious resemblance to the legend of the Templars and Assassins, there is one element in the story that directly connects it to these two orders. One of Batman’s epithets is the Dark Crusader. Despite the fact that he crusades against evil all over the world, Islam is still a part of that evil since Ras al Gul is a Muslim. Ras al Gul himself is based upon the historical figure Rashid ad-Din Sinan who was a prominent leader of the Ismaili sect and the Hashashins. He was known as the Old Man of the Mountain to westerners. Comic book writers, Denis O’Neil and Neal Adams borrowed him from the history of the crusades and created a new character. Ras al Gul is the transliteration of the Arabic word راس الغول which means the head of the demon.

In science-fantasy fictions of ‘Warhammer 40k’, beside many stories loosely based on their legends, there is a certain order whose knights call themselves the Black Templars. They wear black because they mourn the death of their leader and are in an Eternal Crusade against the forces of evil.

In ‘Assassins’ Creed Unity’, the game begins with the Templar headquarters being stormed by the Assassins who take their orders from Philip IV. Before his death, the Grand Master curses the French monarchy. The game then jumps to France in 1789 where the hero participates in the revolution.

Templar%20Knights-%20Dragon%20Age%20InquisitionAs these examples indicate, the history of the crusades and the Templar saga have been turned into novels, movies and games over and over again and after a millennia they have not lost their freshness. But unfortunately few Iranians have used this rich history to create any games. Making strategy games does not need buying any rights from any major company or author since history belongs to everyone. For example Iranian game producers can use the crusades to create a turn based strategy game that has the Arabs of the Arabian Peninsula, the caliphate in Baghdad, the Seljuk Turks, the Fatimid Dynasty of Egypt, the Ayyubids of Syria and the Byzantine Empire and many other Christian kingdoms as its factions. To do this, they can use the accounts of both Muslim and Christian historians. These accounts can be turned into a strategy game where feuding factions fight for power and glory of their religion and nation. Iranian gamers need not remain loyal to history, they can incorporate other historical materials and even fiction into their games. For example in the strategy game ‘Civilization’ Published by 2K Games, Saladin, originally a Kurd, is the leader of the Arab civilization and he can fight the leaders of any other civilization. He can become the ally of Tokugawa or fight Elizabeth I.

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Ali Zeraatpishe

In addition, Iranian game producers can develop RPGs that are based upon the crusades. In order to do this, they do not have to create any fictional knight. The crusades are full of interesting figures like Saladin that can become the central characters of such RPGs. The game producer can even make Cyrus the Great a hero of the crusades if he wishes to. Obviously these games cannot and need not to compete with major companies and their products but they can be the much valuable first steps towards a thriving game industry. Finally, it is better to avoid any material that would suggest any enmities between east and west or Islam and Christianity. The major western companies, sometimes develop games that are based upon such false dichotomies. Hopefully Iranian game developers would make games that can thrill gamers from all over the world.

(Ali Zeraatpishe, Universität Teheran – first Published in Bazinameh Magazine)

Die Iranische Filmhochschule in Teheran stellt sich vor

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Hamed Soleimanzadeh (links) und Vahid Nazarbeigi (rechts) von der Iranischen Nationalen Filmhochschule und Tagungsleiterin Dr. Maryam Beyad

Im Rahmen der Vorstellung des Modells der „rückfragenden Filmanalyse“ auf der „International Conference on Literature and Cinema“ wurde Stefan Piasecki am 8. Februar 2016 von Studierenden der Nationalen Iranischen Filmhochschule interviewt. Aufgrund der engen Terminplanung konnte eine Einladung dorthin jedoch leider vorerst nicht wahrgenommen werden. Dennoch ist die Einrichtung es wert, vorgestellt zu werden. Die Vorstellung übernimmt Faeze Nourbakhsh, deutschsprachige Studentin der Filmhochschule:

 

Die Nationale Iranische Filmhochschule wurde 2014 gegründet, um systematisch und gezielt die Filmproduktion im Iran zu unterstützen. Dank der heutigen wichtigen Stellung des Kinos und seiner Bedeutung im Rahmen der kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Kommunikation sollen die Methoden und Inhalte der Filmhochschule junge Filmemacher und Studenten in ihrer Arbeit fördern. Die Hochschule ist eingebunden in den Organisationsbereich des Ministeriums für Kultur und islamische Führung.

Die besondere „iranische Grammatik“ des Films ist international bekannt und gerühmt. Iranische Filmemacher gewinnen regelmäßig bedeutende Preise bei internationalen Festivals. Das Ziel dieser Filmhochschule ist demnach die Förderung dieser besondere Grammatik des iranischen Kinos, d. h. die Formulierung einer „Filmsprache“, die iranischen Inhalten Ausdruck gibt und dem iranischen Kino auf internationaler Ebene Gewicht verleiht.

Dieser Ansatz wird von bekannten iranischen Filmmachern und Meistern des internationalen Kinos unterstützt. Die Filmhochschule wird vom Ministerium für Kultur und islamische Führung und auch vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Technologie gefördert. Sie reagiert auf Leerstellen in Kunst und Filmindustrie – so werden bislang im Iran nicht unterwiesene Fächer explizit von bekannten Filmemachern unterwiesen. Diese bietet auch spezialisierte Workshops an. Großer Wert wird auch auf die Ansprache ausländischer Teilnehmer und Multiplikatoren gelegt, die an Kursen von iranischen Filmemachern teilnehmen und so zu einem besseren internationalen Verständnis der iranischen Kultur, Bräuchen und Identität in der Welt beitragen können.

Die Arbeit der Filmhochschule konzentriert sich auf zwei Bereiche: Forschung und Bildung.

Die Filmausbildung geschieht in der Form von Workshops, Lektionen, einem Meisterkurs (Master Class), Fernstudiengängen und persönlicher Ausbildung durch praktizierende Filmmacher innerhalb von zwei Jahren.

In den Workshops und der Master Class präsentieren erfahrene Filmemacher und Regisseure ihre Kenntnisse und Tricks im Bereich des Films und versuchen, bestehende Ausbildungslücken mit Praxiswissen zu füllen. Wichtig sind auch Kenntnisse über die aktuelle iranischen Filmproduktion. Besonders talentierte Studenten werden in einigen Fächer gefördert, in der die iranische Filmindustrie Nachholbedarf hat – dort steht die routinierte und persönliche Betreuung durch Fachleute im Vordergrund.

Auch im Bereich der Forschung konzentriert man sich auf aktuelle Themen Faeze Nourbakhsh 111und Verfahren.

Die Hauptmitglieder der Filmhochschule sind der Treuhänderrat, bestehend aus bekannten Filmemachern sowie Universitätsdozenten und -professoren.

Ein wissenschaftlicher Rat, bestehend aus Exekutivdirektor, Direktorium und Rat, trägt die Verantwortung für die allgemeine und strategische Ausrichtung der iranischen nationalen Filmhochschule.

 

 

Link: https://web.archive.org/web/20071001160025/http://www.internews.org/visavis/BTVPagesInews/Iranian_Cinema.html

(Faeze Nourbakhsh)

 

 

„Virtual Flying Carpets“ – Spielentwicklung und Spielemarkt im Iran

Unter den weltweit bedeutenden Märkten für Computer- und Videospiele erscheint die Islamische Republik Iran nicht unmittelbar einen bedeutenden Rang einzunehmen, auch als Entwicklungsstandort gilt er nicht als allererste Adresse. Die Spuren, die die iranische Spieleindustrie auf internationalem Paket hinterlässt, sind auf den ersten Blick schwach und undeutlich. In den Game Studies, die sich wissenschaftlich mit Entwicklung und Analyse von Computer- und Videospielen befassen, stellen iranische Autoren und Wissenschaftler eine Minderheit dar. Dennoch gibt es auch im Iran, ähnlich wie im Westen, eine ganze Reihe von Untersuchungen zu Auswirkungen von Computerspielen auf jugendliche Spieler oder Kinder. Das Thema ist dort demnach in vielen Bereichen präsent.

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Mehrdad Ashtiani (links) und Reza Ahmadi (rechts) vom iranischen Spieleverband IRCG und der Altersfreigabestelle ESRA

Bei näherer Beschäftigung mit dem Iran als Markt und Standort werden bald auch Details deutlich, die eine gänzlich andere Sprache sprechen als die bislang noch eher unscheinbaren Auftritte des iranischen Spieleverbandes IRCG auf internationalen Großevents wie der Kölner Gamescom vermuten lassen. Schon die Auslage der überall in Teheran zu findenden und herrlich anachronistisch anmutenden Zeitungsstände zeigt neben Technik- oder Multimediamagazinen zielgruppenorientierte Spielepublikationen, von denen das Bazinama Magazine (bazinama.com) mit einer Auflage von ca. 30.000 Exemplaren die bedeutendere ist.

Ein Besuch bei der Iran Computer & Video Games Foundation IRCG in Teheran macht dann auch schnell deutlich, dass hier auf Weltniveau gedacht, geplant und entwickelt werden soll. Mehrdad Ashtiani vom Spieleverband IRCG (gegründet 2008) und Reza Ahmadi, Leiter der iranischen Altersfreigabe für Videospiele ESRA (gegründet 2009) verdeutlichten die Bemühungen der letzten Jahre, die Publishingaktivitäten im Iran zu bündeln, die Spieleentwicklung zu professionalisieren und durch ein Altersfreigabesystem das öffentliche Ansehen von Computerspielen zu verbessern, das sich übrigens nicht auf ein Vorbild wie die FSK stützen konnte, denn eine Filmprüfung findet im Iran wohl hinsichtlich moralischer und sozialer Desorientierung statt, eine Kennzeichnung erfolgt jedoch nicht.

esra ratingsVon Bedeutung ist das durchaus schon aus innerpersischen Gründen. Unter den 80 Mio. Einwohnern, von denen 38,5 Mio. aktive Internetnutzer sind, befinden sich 18 Mio. Gamer, mit cafebazar.ir existiert eine lokale Plattform für die Verbreitung und den Verkauf von Inhalten, bekanntere Spiele wie „Shadow Blade“ oder „Epics of Kings“ sind darüber hinaus mittlerweile auch auf iTunes oder in den Android-Playstores zu finden. International bekannt gewordene Titel sind „Rooster Wars“ oder „Garshasp“ – für den weltweiten Vertrieb gilt auch Steam als erfolgreiche Distributionsplattform.

Der IRCG vertritt gegenwärtig 120 Entwicklungsstudios und 4 Publisher. Die Entwicklungsteams bestehen meistens aus 10-15 Personen und agieren in den allermeisten Fällen im Bereich des Mobile Entertainment, also der Produktion von Spielen, die auf tragbaren Endgeräten wie Tablets oder Mobiltelefonen abrufbar und spielbar sind. Weniger als 10 Studios konzentrieren sich ausschließlich auf klassische Computerspiele.

Pro Jahr werden im Iran ca. 80 Spiele entwickelt, 90% davon für mobile Plattformen. Etwa 20% aller Beschäftigten in der iranischen Spieleindustrie sind Frauen, in einigen Firmen stellen sie sogar die Mehrheit.

(…)

(Stefan Piasecki)

Bitte beachten Sie den vollständigen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Communicatio Socialis“:

Piasecki, Stefan: Auf dem fliegenden Teppich in die Welt? Spieleentwicklung und Spielemarkt im Iran. Communicatio Socialis 49(1) – 2016, 74-78

„OMEGA Origins“ – die Henne oder das Ei im „Stop-Motion Sci-Fi“

Das Stop-Motion Verfahren gehört zu den ältesten Tricktechniken im Film. In Einzelschritten werden Animationen mit Puppen oder Modellen durchgeführt und abfotografiert. In der Gesamtschau ergeben diese ablaufenden Bilder den Eindruck von Bewegung, die dann mit Handlungszusammenhängen und Toneffekten in einen Erzählungskontext eingebettet werden. Dieses Verfahren wurden ebenso bei klassischen Produktionen aus der Anfangszeit des Films eingesetzt wie auch in vielen bekannten moderneren Produktionen wie „Das Imperium schlägt zurück“, „Terminator“ oder auch „Shaun das Schaf“. Bis heute können Stop-Motion-Filme auf eine ganz eigene Art verzaubern, wie das nachfolgende Beispiel zeigt.

(SP)

 

Ohne Titel 2

Im Vorbeigehen, irgendwo in der Nähe des Lastenaufzugs in der Kunsthochschule in Karlsruhe, fragte Andy mich, ob ich Lust hätte, zusammen einen Animationsfilm zu machen. Das Jahr davor war er nach Amsterdam für einen Open-Source-Filmprojekt mit der Blender Foundation verschwunden. Und dann, als ich ihn fast ein Jahr später auf dem Flur neben dem Aufzug traf, war ich überrascht. Aber ich sagte: „Ja, sicher, lass uns das machen.“

 

Ich wurde gebeten, ein paar Zeilen über meine Kreatur, den Animationsfilm „OMEGA“, zu schreiben. Genauer wurde ich gebeten, über das Wie und Warum zu schreiben, das Konzept, das Wachsen der Idee, den Anfang von Allem. Viele Faktoren führten den beschriebenen Initialmoment herbei, bereiteten ihn vor. Gleichzeitig wäre es vielleicht unter anderen Umständen auch gar kein Initialmoment gewesen, denn auch andere Male plante und malte ich Vorhaben aus, mit anderen talentierten Menschen, im Vorbeigehen. Doch das war gleichzeitig das Ende der Sache. Um einen Beginn verzeichnen zu können, muss man eben auch weiter machen. Mit einem Projektpartner wie Andy Goralczyk, der von Beginn an Begeisterung und Motivation mitbrachte, war es einfach weiterzumachen – ein Luxus, der leider nicht immer, auch nicht bei Herzensprojekten, gegeben ist.

Ohne Titel 3Unser 19-minütiger Kurzfilm wurde 2014 im Internet veröffentlicht, nachdem er international auf Festivals zu sehen war. Das Projekt begann aber bereits im Herbst 2008 und wurde im Frühjahr 2012 fertig gestellt. Obwohl ich mich bereits zuvor in anderen Filmprojekten involviert und einige erste Erfahrungen in Richtung Animationsfilm gesammelt hatte, fiel OMEGA durchaus unter die Kategorie ‚Erstlingswerk‘- das traf auch für meinen Koregisseur Andy Goralczyk zu. Als Erstlingswerk handelt es sich also um einen ganz besonderen Film für uns, die Macher, aber auch weil Animationsfilm viel Zeit beansprucht: intensive Zeit der Zusammenarbeit, des Lernens und des Wachsens.

Andy und ich teilten von Anfang an die Leidenschaft für epischen Science-Fiction-Film, aber genauso für Animationsfilm. Sehr früh stand fest, dass wir einen Stopmotion-Film machen wollten und ein Sci-Fi-Thema aufgreifen wollten. Wir hatten einfach Lust darauf. Mich persönlich reizte es bei diesem Projekt ungemein, Elemente aus verschiedenen Genres zu verschmelzen, die ich nicht oft in anderen Filmen gesehen hatte. Als Stopmotion-Film-Kenner war es mir besonders wichtig trotz des Miniatur-Maßstabs einer künstlichen Welt, Natur, Weite und Atmosphäre zu erzählen.

Damals war ich ebenfalls besonders inspiriert von japanischen Sci-Fi-Animés, deren philosophischen Tiefe und Darstellung des menschlichen Strebens nach Transzendenz. In japanischen Animationsfilmen sind Themen über die Beziehung zwischen Mensch und Maschine, die menschliche Psychologie und Vorstellungen der Wirklichkeit häufig tiefer entwickelt als in anderen Genren. Diese Filme fundieren auf einer kompromisslosen Unsicherheit, die die Idee der menschlichen „Seele“ umkreist, wie sie in westlichen Filmen nur selten zu spüren ist. Für mich war es sehr spannend, unseren Film von diesen „Easterns“ beeinflussen zu lassen.

Ohne Titel 4Es erstaunt mich immer wieder, dass unsere Sehgewohnheiten, Vorstellungsräume und Filmproduktionen nach wie vor sehr harte kulturelle Grenzen aufzeigen, obwohl unsere Welt seit geraumer Zeit global vernetzt ist. Auch bei der Auswertung des Films wurde dies besonders deutlich: Besonders in Deutschland gab es wenig Resonanz seitens herkömmlicher Institutionen; in Gesprächen zeigte sich ein Analphabetismus des filmischen Codes in „OMEGA“, während Spanien und Italien beispielsweise sehr schnell auf den Film ‚abfuhren‘.

Natürlich gibt es in Europa eine lange Tradition des kunstvollen und hochintelligenten Animationsfilms. Aber für uns war es spannend, Elemente japanischer Animé- und Science-Fiction-Klassiker einfließen zu lassen und darüber eine neue Welt zu gestalten. Hinzu kam auch der Naturdokumentarfilm, der uns maßgeblich beeinflusste, und der damals in den Jahren zuvor eine besondere Aufmerksamkeit erfahren hatte. Unter Anderem entdeckte ich außerdem eine gewisse Ähnlichkeit von Naturdokumentarfilmen und epischen Sci-Fi- oder Fantasy-Filmen, oder zumindest strukturelle Harmonien, die zusammen zu gehören schienen.

Neben dem ersten Brainstorming und der Konzeptionalisierung der ‚Gestalt‘ von OMEGA, begannen wir so mithilfe von Filmbeispielen, Texten und Gesprächen etc. die Geschichte und den Look des Films weiter zu entwickeln. Andy begann Konzeptskizzen zu zeichnen und ich schrieb an der Geschichte. Das Geschriebene und die Zeichnungen beeinflussten sich hierbei gegenseitig während der gesamten fortlaufenden Ausarbeitung.

Ein anderer wichtiger Kernaspekt von OMEGA ist der Weg, seine Geschichte zu erzählen. Andy und ich haben eventuell einfach zu viele Filme in unserem bisherigen Dasein gesehen. Wir sind inzwischen schnell gelangweilt. Wenn Sie anfangen, die Geschichte jedes Films vorauszusagen, den Sie sich anschauen, fangen Sie an, sich Sorgen zu machen. Wir wollten einen Film machen, der auch noch für uns Filmjunkies funktionieren würde aber auch die Geschichte in einer Art und Weise erzählen, wie das Leben eben manchmal seine Geschichten erzählt.

Lebensereignisse lassen sich oft nur im Rückblick als solche definieren und nur selten können diese in ihrer Auswirkung auf die Zukunft entschlüsselt werden. Ich wollte dem Film diese Unsicherheit der Gegenwart nicht rauben, sondern die tragenden Momente ohne Zukunftsabsicht oder Zielstruktur, und aus der Sicht eines entrückten Zeugen, erzählen. Ein Regisseur sein, der nicht weiß was passieren wird, sozusagen – vielleicht ein anmaßendes Experiment, aber dennoch eines, das gewagt werden musste.

Natürlich lässt diese Art des Films einige Leute verwirrt im Kinostuhl zurück, andere wiederum dankbar. Allerdings lässt tatsächlich jeder Film jemanden hinter sich. Einen Film für alle gibt es nicht. Auch handelt es sich hierbei nicht nur um eine exzentrisch-künstlerische Herangehensweise eine Geschichte zu erzählen, sondern vielmehr um eine gefühlte Notwendigkeit, bzw. auch um die ergriffene Möglichkeit, verantwortungsvoll zu erzählen. Dieses Konzept war für mich zu dieser Zeit der einzig richtige Weg nach Vorne, um sich dieser Herausforderung zu stellen.

Ohne Titel

Denken Sie daran: Medien prägen unser Leben und unsere Erwartungen an das Leben mit einer verblüffenden Intensität. Medien sind Verstärker unserer kulturellen und gesellschaftlichen Märchen, unseres kulturellen Codes, unserer Vorstellungsräume und Wirklichkeitsfantasien. Medien werden natürlich ebenfalls ohne Unterlass bewusst dafür genutzt, um auch wirtschaftliche, politische und wert-orientierte Strukturen zu ebnen, verstärken, in das gesellschaftliche Gewebe einzuflechten bzw. das Gewebe selbst mit zu flechten. Dies geschieht aber nicht nur über Inhalte, sondern auch über Form. Leider werden viel zu oft Formate blind reproduziert, die dubiose Interessen oder unreflektierte Behauptungsmuster verkörpern. Sehgewohnheiten sind anerzogen und gelernt, und auch wenn sie praktischen Nutzen haben mögen, ist es immer wieder notwendig, Gewohnheiten herauszufordern und in einer sich stetig verändernden Welt, den Blick für Neues zu öffnen. Ich denke, diese Überlegungen sind zumindest einer Berücksichtigung wert, bevor Sie eine Kamera in die Hand nehmen.

An dieser Stelle will ich noch einmal darauf zurück führen, dass OMEGA eine besondere Erfahrung für alle Beteiligte bereit hielt. Während der Entstehung des Films, als auch später während der Festivals, eröffnete die Arbeit am Film wunderbare Möglichkeiten andere Filmemacher und Künstler kennen zu lernen. Das schließt natürlich die außerordentliche Zusammenarbeit des Teams hinter OMEGA mit ein, beginnend mit Doga Cigsar, Setdesignerin unter anderem auch bei Fatih Akin Produktionen, und Medienkünstlerin Ursula Schachenhofer für Setbau, bis hin zu ‚Schwertalent‘ Lorenz Schwarz für Sound Design und Musik. Auch für OMEGA gilt, das Ergebnis ist mehr als die Summe seiner Teile. „OMEGA“ ist schlussendlich auch ein Stück weit aus allen heraus und mit allen mit gewachsen.

(Eva Franz)

 

Weitere Informationen über den Film finden Sie  unter www.omegastopmotion.com.

 

Schöne fremde Welt: Unterhaltungsmedien im Iran

(متن به زبان فارسی در زیر ببینید)

Von der 3000-jährigen Zivilisationsgeschichte Persiens stehen im westlichen öffentlichen Bewusstsein vor allem die letzten 35 Jahre im Vordergrund. 1979 trat Ajatollah Khomeini, aus dem Pariser Exil kommend, die Heimreise nach Teheran an, die er und seine Anhänger bereits seit Jahren propagandistisch beispielsweise durch ins Land geschmuggelte Botschaften und Predigten auf Audio-Cassetten vorbereitet hatten. Dort traf er auf eine brüchig und unsicher gewordene Zivilgesellschaft, die sich von der westfreundlichen Politik des Schahs schon längst gelöst hatte.

Der politische Umsturz von einem monarchistischen System zu einer islamischen Theokratie wurde begleitet von der Besetzung der US-Botschaft am 4. November 1979, die erst am 20. Januar 1981 endete. Dieser Konflikt markierte einen entscheidenden Wendepunkt im Verhältnis der nunmehrigen Islamischen Republik Iran zum Westen, das bis heute von gegenseitigen Drohungen, Terrorvorwürfen, militärischen Stellvertreterauseinandersetzungen und Sanktionen geprägt ist. (…)

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Eingang zum Campus Nord der Universität Teheran

Die jahrelange politischen Eiszeit aufgrund des internationalen Streits um das iranische Atomprogramm endete am 16. Januar 2016 mit der Aufhebung der Sanktionen der Vereinten Nationen. Seitdem sehen die 80 Mio. Iraner hoffnungsfroh in die Zukunft und verbinden mit einer weitergehenden Öffnung der Märkte eine Verbesserung der Infrastruktur, verstärkte Investitionen und damit eine Modernisierung der Gesellschaft und hochwertige neue Arbeitsplätze.

Diese sind auch dringend notwendig. Die Arbeitslosenquote liegt offiziell bei etwa 11%, inoffiziell bei über 20%, die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar offiziell bereits 23%. Die dominierenden Wirtschaftszweige sind nach wie vor die auch im Iran vom Preisverfall bedrohte Ölindustrie und die Nahrungsmittel- bzw. Konsumgüterproduktion.

Die „International Conference on Cinema and Literature“

Iranische Universitäten, allen voran die Universität Teheran mit 16 Fakultäten, bilden auf westlichem Niveau aus. Die bei dem Besuch Anfang Februar getroffenen Studierenden waren ausnahmslos mehrsprachig und sprachen neben Englisch nicht selten Deutsch, Französisch und andere europäische Sprachen.

Nach der „International Conference on Shakespeare Studies“ Ende 2014 mit dem Pulitzer-Preis-Träger Prof. Stephen Greenblatt als Keynote-Speaker beschäftigten sich die Veranstalter Anfang 2016 nun mit der Frage des Verhältnisses von Literatur im Film sowie Literatur und Film.

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Gebäude der Fakultät für Sprachwissenschaften und Literatur mit Tagungsplakat

Keine zwei Wochen, nachdem DAAD-Referatsleiter Alexander Haridi in der ZEIT über ein zunehmendes Interesse iranischer Hochschulen an internationalen Kontakten berichtete, erhielt ich Ende November die Einladung, mein Konzept einer „rückfragenden Filmanalyse“ vorzustellen, welches sich insbesondere im interkulturellen und religionspädagogischen Rahmen dazu eignet, jüngere Menschen konfessionsübergreifend auch an sensible religiöse oder gesellschaftliche Fragen heranzuführen, ohne dass möglicherweise Konflikte auftreten.

IMG_0062Unter dem Titel „Spirits of the Silver Screen – Religious Patterns in Cinema Blockbusters and the Talk about God“ präsentierte ich die bisher vollständigste Version dieser im Laufe von Lehrveranstaltungen immer wieder verfeinerten religions- und medienpädagogischen Methode, das „Teheraner Modell“. Am Beispiel des Films „Chappie“ von Neill Blomkamp konnten verschiedene Narrationsebenen dargelegt und religiöse oder philosophische Bedeutungen herausgearbeitet werden. Verwiesen wurde auf direkte Bezüge zur christlichen wie auch islamischen Religion wie dem Epheserbrief oder einen islamischen Begräbnisritus. Als Action-Blockbuster ist gerade ein solcher Film dazu geeignet, auch mit zunächst wenig religiös-musikalischen Zielgruppen zu arbeiten, die aber gerade über einen unterhaltsamen Anlass an Fragen von Gewalt, Misshandlung und Unterdrückung herangeführt werden und dann schnell erkennen, dass Freiheit und individuelle Unversehrtheit nicht nur von äußeren Feinden, sondern auch von jedem Menschen selbst bedroht werden. „Chappie“ adressiert konfessionsübergreifend Fragen von Transzendenz, dem Leben nach dem Tod, dem Sinn des Lebens überhaupt und er endet mit der überraschenden Frage an das Publikum, ob eine Cyborggesellschaft menschenähnlich sein muss und ob hierzu sogar künstliche Geschlechter notwendig sind.

IMG_9923Weitere Vorträge auf Persisch, Englisch, Spanisch oder Russisch widmeten sich grundsätzlich oder spezifisch der Frage, wie Filme und Medienproduktionen allgemein sich auf die Entwicklung moderner Literatur auswirken. Weitere Beiträge gingen der Frage nach, inwiefern nationale oder lokale literarische Stoffe durch filmische (oder sonstige mediale) Adaptionen einem größeren internationalen Publikum bekannt werden können. In der Gesamtschau wurde die Realisierung des Konferenzziels sehr deutlich, die beiden getrennten Disziplinen „Film“ und „Literatur“ gemeinsam betrachten und soziale wie auch kulturelle Aspekte auf dieser Basis beleuchten zu können.

 

„Princes of Persia“? Die iranische Computerspieleindustrie

Es sind nicht nur Film und Literatur, die mit ihren innovativen oder auch adaptierten Stoffen global Menschen faszinieren. Auch Computer- und Videospiele gehören dazu. Die Frage lag also nahe, ob es einen iranischen Spielemarkt gibt und wie dieser beschaffen ist. Die diesbezüglichen Ergebnisse der Gespräche in Teheran waren überraschend.

Die langjährigen Sanktionen der Vereinten Nationen und die teilweise selektive Selbstabschottung bedeuteten nämlich nicht, dass sich die iranische Gesellschaft in Agonie befindet oder befand. Erfindungsreichtum und Pioniergeist sorgten dafür, dass trotz Sanktionen neue Industrien entstanden und vorhandene modernisiert wurden.

IMG_1192Unter den 80 Mio. Einwohnern, von denen 38,5 Mio. aktive Internetnutzer sind, befinden sich 18 Mio. Gamer. Diese finden ihre Produkte im lokalen Zeitschriftenhandel oder auch auf nationalen wie internationalen Onlineplattformen wie cafebazar.ir oder Steam. Ein Beispiel für die Etablierung einer modernen Industrie entlang oder sogar unter dem Schirm von Wirtschaftssanktionen ist gerade die Spielebranche, die vom iranischen Spieleverband IRCG repräsentiert wird, der gegenwärtig 120 Entwicklungsstudios und 4 Publisher vertritt. Die entwickelnden Mitglieder bestehen meistens aus 10-15 Personen und agieren fast alle im Bereich des Mobile Entertainment, also der Produktion von Spielen für tragbare Endgeräte wie Tablets oder Mobiltelefone. Weniger als 10 Studios konzentrieren sich ausschließlich auf klassische Computerspiele.

Alle Entwicklungsstudios müssen über eine Zulassung des Ministeriums für Kultur und Islamische Führung verfügen.

 (…)

Der gesellschaftliche Stellenwert von Computerspielen im Iran – bzw. dort von Bildschirmspielen insgesamt – wird durch das Altersfreigabesystem ESRA dokumentiert. Als einziger Staat im Mittleren Osten kennt der Iran die Kennzeichnung von Spielemedien nach Jugendschutzkriterien.

Als islamischer Staat spielen hierbei nicht nur Fragen des Jugendschutzes eine Rolle, sondern auch moralische und religiöse Kriterien. In den Altersstufen 3+, 7+, 12+, 15+ und 18+ werden Spiele gemäß bestimmter Kriterien bewertet und freigegeben. Betrachtet werden die Kategorien Ängstigung, Gewalt, Sucht, sexuelle Stimuli, Beeinträchtigung religiöser Gefühle, Gefährdung sozialer Normen und auch „Hopelessness“ – in der Übertragung in etwa vergleichbar mit dem deutschen Kriterium der sozialen Desorientierung.

esra ratingsDie Vorgehensweise ist hierbei mehrstufig. Bewertet werden die Perspektiven von Spielern, die Meinung von Fachbeobachtern, der konkrete Spielinhalt sowie die allgemeinen Auswirkungen des Spiels.

Trotz der Innovativität des Ansatzes fällt es dem iranischen ESRA-System schwer, Anschluss an und Anerkennung im Westen bzw. bei westlichen Partnern zu finden. Ein Kritikpunkt bestand in der zu Beginn höchsten vorgenommenen Einstufung 25+ – hier mussten Spieler eine gewisse moralische Festigung nachweisen, u.a. indem sie verheiratet waren. Die hieran angeknüpfte Kritik ließ westliche Jugendschutz-Partner Abstand halten, trotz intensiver Gesprächsbemühungen des Spieleverbandes IRCG, u.a. durch Auftritte auf internationalen Fachmessen wie der Gamescom in Köln.

Mittlerweile ist die Altersstufe 25+ obsolet – als höchste vorzunehmende Einstufung wird die Verleihung der 18+ vorgenommen. (…)

International wird diese Annäherung an die westlichen Ratingsysteme indes bisher kaum wahrgenommen. Noch immer strebt der IRCG Gespräche mit westlichen Systemen wie IARC, ESRB oder der USK an. Insbesondere mit der deutschen USK würde man sich gerne austauschen, ein Wunsch, der bislang aber ohne konkrete Rückmeldung blieb.

(Stefan Piasecki)

Bitte beachten Sie den vollständigen Artikel in der kommenden Ausgabe Nr. 76 der Zeitschrift „TV Diskurs“

 

 

دنیای زیبای ناشناخته: ابزارهاي سرگرمي ساز در ایران

اشتفان پيازكي

ایران از دیدگاه غربی

از تاریخ تمدن 3000 ساله ایران، در اذهان غربي 35 سال اخیر از اهمیت بسزایی برخوردار است. آیت الله خمینی که در پاریس در تبعید به سر می برد، در سال 1979 عازم تهران شد.او در آنجا با یک جامعه مدنی متزلزل و ضعیف مواجه شد که از سال ها قبل به سیاست های غرب دوستانه شاه پشت کرده بود.

سرنگونی یک نظام سلطنتی و برقرای یک حاکمیت دینی اسلامی با اشغال سفارت آمریکا در تاریخ 4 نوامبر 1979 همراه شد که این اشغالIMG_9918 در تاریخ 20 ژانویه 1981 خاتمه یافت. این کشمکش نقطه عطفی تاثیرگذار را در روابط این کشور، یعنی جمهوری اسلامی ایران کنونی، و غرب رقم زد و موجب شد ایران تا امروز به طور متقابل آماج تهدیدها، اتهامات تروریستی، درگیری های نظامی نیابتی و تحریم ها قرار گیرد. جنگ ایران و عراق که در سال 1980 از سوی صدام حسین رییس جمهوری وقت عراق آغاز شد، در سال 1988 بدون برنده ای مشخص خاتمه یافت و تنها قربانی شدن 400 هزار تا 1 میلیون نفر قربانی از هر دو طرف را در پی داشت. ایران از زمان وقوع انقلاب اسلامی در قبال اسراییل به طور قاطع سیاستی مبتنی بر تهدید و تحقیر را دنبال کرد که این امر همانند حمایت از گروه مقاومت شیعه حزب الله لبنان تاثیری عمیق بر اذهان عمومی غرب گذاشت. با این وجود روابط ایران با غرب و بویژه با آلمان به طور کامل قطع نشد.

تاثيرات مثبت این ارتباطات مستمر تا امروز قابل مشاهده اند. شرکت های آلمانی و محصولاتشان در این کشور از شهرت بسیار خوبی برخوردارند. من به عنوان مهماني از كشور آلمان بسيار گرم و صميمي پذيرفته شدم.

سالیان دراز یخبندان سیاسی که به دلیل نزاع بین المللی بر سر برنامه اتمی ایران شکل گرفته بود در تاریخ 16 ژانویه 2016 با لغو تحریم های سازمان ملل پایان یافت.از آن زمان 80 میلیون ایرانی با امیدواری به آینده می نگرند و گشایش پی در پی بازارها را با بهبود زیرساخت ها، تقویت سرمایه گذاری ها و درپی آن مدرنیزه شدن جامعه و بهبود فرصت های شغلی پیوند می زنند که این امر بسیار ضروري است: نرخ رسمی بیکاری در حدود 11 درصد و نرخ غیر رسمی بیش از 20 درصد است و این در حالی است که نرخ بیکاری جوانان به طور رسمی بالغ بر 23 درصد است. بخش های مهم اقتصادی در ایران هنوز هم مشتمل بر صنعت نفت (این صنعت در ایران نیز در معرض خطر سقوط قیمت هاست) ، تولید مواد غذایی و تولید کالاهای مصرفی است.

„کنفرانس بین المللی سینما و ادبیات“

محور «كنفرانس بين المللي ادبيات و سينما» جایگاه „ادبیات در فیلم“ و ارتباط „ادبیات با فیلم“ بود. کمتر از دو هفته پس از آن که گزارش الکساندر هریدی مدیر بخش کارشناسی دآآد در روزنامه سایت در مورد تمایل فزاینده دانشگاه های ایران نسبت به ارتباطات بین المللی منتشر شد، من در اواخر نوامبر دعوتنامه ای را دریافت کردم تا طرح خود مبنی بر “ بررسی تحلیلی فیلم “ را ارائه کنم. اين طرح بخصوص مناسب آن است که در چارچوب تبادلات فرهنگی و تعلیمات دینی، پیروان جوان فرقه های مختلف مذهبی را بدون بروز درگیری های احتمالی با مسائل حساس مذهبی و اجتماعی آشنا کند.

من با ارائه یک سخنرانی تحت عنوان «ارواح پرده نقره ای- الگوهای مذهبی در آثار پر فروش سینمایی و صحبت در مورد خدا» به معرفیIMG_9914 کاملترین نسخه موجود از „مدل تهران“ پرداختم. „مدل تهران“ روشی در زمینه تعلیمات دینی و رسانه ای است که رفته رفته در جریان کلاس های درس تکمیل تر شده است.مثال ارائه شده در این سخنرانی فیلم „چپی“ اثرنیل بلوم کمپ بود که بر اساس آن علاوه بر ارائه شیوه های گوناگون روایتگری و توضیح مفاهیم دینی و فلسفی، به نامه افسسیان و آیین تدفین اسلامی که به ترتیب در ارتباطی مستقیم با دین های مسیحیت و اسلام قرار دارند اشاره شد. یک چنین فیلمی به عنوان اکشنی پرفروش مناسب کار با مخاطبانی است که گرایشات مذهبی کمتری دارند. بدین ترتیب که ابتدا کمی به مسئله خشونت، بدرفتاری و خفقان پرداخته شود و بعد نشان داده شود که آزادی و سلامت فردی انسان نه تنها ازجانب فضاي اطراف بلکه از جانب دشمناني كه در درون هر انساني وجود دارند نیز مورد تهدید است.چپی مسائل برتری، زندگی پس از مرگ و مفهوم حقیقی زندگی را خطاب به پیروان جوان فرقه های مختلف مذهبی مطرح می کند و با طرح این سوال حیرت آور از تماشاچی به پایان می رسد که آیا یک جامعه سایبورگ باید شبیه جامعه انسانی باشد و آیا برای این منظوراصلا وجود ربات های زن و مردلازم است.

سخنرانی های دیگر که به زبان های فارسی، انگلیسی، اسپانیایی و یا روسی ایراد شدند، اصولا یا به طور خاص به موضوع تاثیر فیلم و تولیدات رسانه ای بر توسعه ادبیات مدرن پرداختند. موضوع مقالات دیگر نیز از این قرار بود که دستمایه های ادبی ملی و بومی چگونه در قالب یک اقتباس سینمایی می توانند صاحب مخاطبان بین المللی شوند. در جمع بندی این کنفرانس این نتیجه حاصل شد، که دو رشته مجزای „ادبیات“ و „سینما“ را می توان به طور مشترک مورد بررسی قرار داد و بر همین اساس به جنبه های اجتماعی و فرهنگی نیز پرداخت.

„شاهزادگان ایرانی؟“ صنعت بازی های کامپیوتری ایران

تنها فیلم و ادبیات نیستند که با نوآوری هایشان و یا با دستمایه های اقتباسی شان در جهان انسان را به خود مجذوب می کنند. بازی های کامپیوتری و ویدیویی نیز همین گونه اند.به همين دليل من هم به اين موضوع پرداختم که آیا در ایران نیز بازار بازی ها وجود دارد و این بازار چگونه است. نتایج گفتگوهایی که در این رابطه در تهران انجام گرفت، غافلگیر کننده بود.چرا که تحریم های درازمدت سازمان ملل و برخی از جدایی های خودخواسته بدین معنا نیست که جامعه ایران رو به زوال بوده و یا رو به زوال هست. تنوع اختراعات و روحیه پیشگام بودن باعث شده اند که علیرغم تحریم ها صنایع جدیدی شکل بگیرند و صنایع موجود مدرنیزه شوند.

از میان جمعیت 80 میلیونی ایران با 38،5 میلیون نفر کاربر فعال اینترنت، 18 میلیون نفر گیمر هستند. این گروه بازی هایشان را از روزنامه فروشی ها و یا سایت های ملی و بین المللی همچون کافه بازار و یا استیم تهیه می کنند. یک مثال برای تثبیت یک صنعت مدرن در امتداد و یا حتی زیر چتر تحریم های اقتصادی همین حوزه بازی هاست که بنیاد ملی بازی های رایانه ای ایران آرسی جی متولی آن است. این بنیاد هم اکنون نمایندگی 120 استودیوی تهیه بازی و 4 تولیدکننده را بر عهده دارد. اعضای استودیوهای تولید کننده غالبا متشکل از 10 تا 15 نفر است و تقریبا همگی در بخش سرگرمی های موبایل و تهیه بازی ها برای دستگاه های قابل حمل همچون تبلت ها یا تلفن های موبایل مشغول فعالیتند. کمتر از 10 استودیو منحصرا بر بازی های کامپیوتری کلاسیک متمرکز هستند.

همه استودیوهای تولید کننده می بایست دارای مجوز از وزارت فرهنگ و ارشاد اسلامی مجوز باشند.

به طور سالیانه در ایران در حدود 80 بازی تولید می شود که 90 درصد آن ها برای پلت فرم های موبایل هستند. در حدود 20 درصد از
فعالان در صنعت بازی ها در ایران را زنان تشکیل می دهند که حتی در برخی شرکت ها زنان در اکثریت قرار دارند. یکی از شیوه های مهم برای برانگیختن توجهات ملی و بین المللی نمایشگاه ها و بازارها هستند. تولیدکنندگان ایرانی و نمایندگان انجمن در نمایشگاه های بین المللی شرکت می کنند. اما در این بین نمایشگاه های داخلی همچون گیم اکسپو و فستیوال بازی تهران که از سال 2011 ازسوی آی آر سی جی برگزار می شود (این دو نمایشگاه تا 2013 به طور مشترک برگزار می شدند) برای بازار ایران از اهمیت بسزایی برخوردار است.اين نمايشگاه ها بزرگترين نمايشگاه هاي از اين دست در خاورميانه اند و به گفته بنياد، شمار بازدیدکنندگان آن ها از 150 هزار نفر در سال نخست برگزاری به بیش ازیک میلیون نفر در آخرین دوره برگزاری رسیده است.اگر چه بنیاد با هدف جلب حمایت و ایجاد ارتباطات بین المللی با نسل جوان در نمایشگاه حضور می یابد، اما هدف مهم دیگری را نیز مد نظر دارد و آن عبارت از معرفی بنیاد در جریان برگزاری فستیوال گیم است.

رده بندی اجتماعی بازی های کامپیوتری در ایران از سوی سیستم رده بندی اسرا تعیین می شود. ایران تنها کشور خاورمیانه است که باIMG_0115 معیارهایی که به منظور حفاظت از نوجوانان در بازی ها مورد توجه قرار می گیرد، آشنایی دارد.

در این کشور اسلامی نه تنها مسائل حمایت از نوجوانان بلکه ملاک های اخلاقی و مذهبی نیز حائز اهمیت هستند. در تراز سنی 3+، 7+، 12+، 15+ و 18+ سال بازی ها بر مبنای ملاک های مشخصی ارزیابی می شوند و رده بندی سنی آن ها تعیین می شود. معیارهای های ترس، خشونت، مواد مخدر، محرک های جنسی، نقض ارزش های دینی، نقض هنجارهای اجتماعی و نیز „ناامیدی“ – در عمل تا حدودی قابل قیاس با ملاک هایی هستند که در آلمان برای موقعیت ناآگاهی اجتماعی در نظر گرفته می شوند.

نحوه کار در ایران مشتمل بر چند مرحله است و طی آن زاویه دید بازیکنان، نظر کارشناسان، محتوای دقیق بازی، و تاثیرات کلی بازی مورد ارزیابی قرار می گیرند.علیرغم نوآوری در ارزیابی برای سیستم ایرانی اسرا ايجاد ارتباط با غرب و مورد پذيرش قرار گرفتن در غرب و در نزد شركاي غربي امري دشوار است.

یک نقد مطرح شده مربوط به رده بندی 25+ بود که بازیکن برای لحاظ شدن در این رده بندی، می بایست یک سند ثبات اخلاقی ارائه می داد كه تاهل مي توانست از جمله آن ها باشد. اين انتقاد باعث شد علیرغم تلاش های بسیار بنیاد بازی های رایانه ای آی آر سی جی برای گفتگو ، که حضور در نمایشگاه تخصصی بین المللی گیم اسکوم کلن از جمله آن هاست، پارتنرهای غربی نهاد حمایت از نوجوانان از آن ها فاصله بگیرند.

در اين ميان با حذف رده سني 25+ سال، رده 18+ به بالاترين رده سني مبدل شد. مهرداد اشتری نماینده بنیاد بازی های رایانه ای و رضا احمدی مدیر اسرا در جريان گفتگو به اين نكته اشاره كردند که آن ها نيز برای انجام رده بندی 25+ با مشکل روبرو بوده اند. چرا که مشخص نبوده که بازیکنی که بازی را خریداری می کند، مخاطب واقعی این رده سنی بوده باشد.نظر به این که در ایران نه برای سینما و نه برای تولیدات تلویزیون یک رده بندی سنی وجود ندارد، در این جا با توجه به تازگی موضوع لازم بود که محتاطانه عمل شود تا قبل از تثبیت سیستم مخالفتی صورت نگیرد.در حالی که برای تولید یک فیلم در همان ابتدای امر شالوده فیلمنامه برای هماهنگی با قوانین وزارت فرهنگ مورد بررسی قرار می گیرد، ارزیابی یک بازی کامپیوتری تازه پس از تولید آن امکان پذیر است.

با این همه این نزدیک شدن به سیستم رده بندی سنی غرب تا امروز هنوز در سطح بین المللی جدی گرفته نمی شود.بنیاد ملی بازی های رایانه ای ایران (آی آر سی جی) همچنان علاقمند به گفتگو با نهاد های غربی همچون „اي اِي آر سي“، „اي اس ار بي“ و „يو اس كا“ است. بویژه علاقمند به همکاری با شرکت آلمانی „يو اس كا“است. خواسته ای که تا کنون بازخورد مشخصی را در پی نداشته است.

جامعه درحرکت

پس از پایان تحریم ها در ایران نسبت به تبادلات گسترده و تا حد امکان وسیع با شرکای غرب در بسیاری از زمینه ها اعم از دانشگاه ها و اقتصاد گرفته تا سازمان های جامعه مدنی امیدواری هایی وجود دارد.

با این وجود آن چه که در این زمینه حائز اهمیت است، این است که چنین پیشنهاداتی برای مذاکره مورد قبول قرار گرفته و گفتگوها ادامه پیدا کنند. با پیشرفت ایران از یک سو و تثبیت سیاسی و اقتصادی از سوی دیگر این کشور از این بخت برخوردار است که به یک قدرت با ثبات مرکزی در خاورمیانه تبدیل شود، قدرتی که قادر است تاثیرات مثبتی را بر کشورهای همجوار خود داشته باشد. طبیعی است که در این جا نباید قدرت های دیگر منطقه ای همچون عراق, عربستان سعودی و قدرت های مرتبط و یا متحد با آن ها همچون آمریکا یا اسرائیل را از نظر دور داشت، که به خاطر منافع خود در منطقه نقش بسیار مهمی را ایفا می کنند . روابط پایدار با ایران و ورود به جامعه مدنی ایرانی در نهایت به پیشرفت کلی صلح آمیز کمک می کند و انجام همکاری ها، طرح بحث های مشترک ورفع اختلافات مشترک موجود چشم اندازهای مربوطه در این زمینه را تقویت می کنند.

برای این منظور می توان از صنعت بین المللی بازی های کامپیوتری و جامعه بین المللی بازی های کامپیوتری نام برد. امید است که به این ترتیب امکان گفتگو در زمینه حمایت از نوجوانان میسر شود.چرا که این گفتگو نتایج قابل استفاده بین فرهنگی را در پی دارد و این نتایج بخصوص می توانند در آلمان مورد استفاده و توجه قرار گیرند.

یک نتیجه گیری شخصی

من در ایران دریافتم که علاقه شدیدی نسبت به تغییر و تحولات بین المللی وجود دارد و حساسیت شدید نسبت به این موضوع که چگونه ایران به عنوان یک کشور و نیز به عنوان یک جامعه در خارج در نظر گرفته می شود. نه در فضاي آکادمیک و نه در موقعیت های روزمره حتی یک لحظه ناخوشایند را تجربه نكردم. به طور قطع با یک دیدار نمی توان به تجزیه و تحلیل یک جامعه پرداخت. اما اينگونه برخورد هاي راحت و بی تکلف آن ها با یکدیگر و نیز در مواجهه با یک خارجی، مرا عليرغم نگرش مثبتم نسبت به ایران حیرت زده کرد.

یک گروه ساخته شده در واتس آپ که در زمان حضورم در تهران آن را ساختم همچنان فعال است و دانشجویان تهرانی „من“ با تعدادی از دانشجویان آلمانی من در شهر کاسل در ارتباط هستند و به چند زبان با یکدیگر گفتگو می کنند و به تبادل اطلاعات و ارسال تصاویر و … می پردازند.

امیدوارم بازدیدهای دیگری از ایران داشته باشم.

(دكتر اشتفان پیازکی پروفسور مددکاری اجتماعی در دانشگاه „سي وي ام يت“ کاسل است و در این دانشکده به تدریس در رشته „آموزش با بهره گيري از رسانه ها“ می پردازد. او در „اف اس كا“ و „اف اس اف“ به عنوان بازرس فعاليت مي كند.)

مترجم: آزاده نیازاده